"Eltern informieren"

NEUMARKT. Die CSU regt eine Informationskampagne für das jüngst beschlossene kostenfreie letzte Kindergartenjahr in Neumarkt an.

Der einstimmige Beschluss des Stadtrats (wir berichteten), das letzte Kindergartenjahr ab Herbst 2009 kostenfrei zu gestalten, soll dazu beitragen, dass alle Kinder vor Beginn ihrer Schulzeit einen Kindergarten besuchen.

"Um dieses Ziel zu erreichen, halten wir eine zeitnahe Information an alle betroffenen Familien unserer Stadt für notwendig", hieß es am Dienstag von Kulturreferent Arnold Graf, Kindergartenreferentin Lissy Walter und Schulreferentin Gisela Burger. Dies sollte durch die Medien, aber auch durch einen Brief der Stadt an die betroffenen Eltern erfolgen, damit bereits im Herbst 2009 ein Erfolg der Aktion spürbar wird.

Um auch die Kinder aus Migrantenfamilien zu erreichen und zum Kindergartenbesuch zu motivieren, sollten die bereits bestehenden Institutionen wie Initiativgruppe, Interkultureller Beirat, islamische Vereine in geeigneter Weise umgehend eingebunden werden. Die hätten in Vorgesprächen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung bereits signalisiert.

Der Erfolg dieser Aktion und dieses Jahres hänge natürlich von einer guten Zusammenarbeit der Stadt mit den Trägern der Kindergärten und ganz besonders der Erzieherinnen in den Kindergärten mit den Lehrkräften der Grundschule zusammen. Die hier bereits aufgebauten Kontakte sowie die aus Kindergarten und Schule bereits benannten Kontaktpersonen wurden um ihre Mithilfe gebeten.

Einzelheiten zur Umsetzung und Ausgestaltung des Grundsatzbeschlusses sollten umgehend unter Mitwirkung der Verwaltung und der Kindergartenreferentin besprochen und ohne Verzögerung im Verwaltungs- und Kultursenat beschlossen werden. Zu solchen Einzelheiten gehört neben der finanziellen Gleichbehandlung der Familien auch die Sorge um den regelmäßigen Besuch des Kindergartens, auch und gerade weil er kostenfrei gestellt ist. "Es eilt!", hieß es von der CSU-Stadträten.

Wie berichtet war der Stadtrat einstimmig nach langer Verzögerung einem SPD-Antrag auf das kostenlose letzte Kindergartenjahr gefolgt. Die CSU hatte damals einen eigenen Antrag mit ähnlicher Zielsetzung gestellt: Hier sollte das dritte und letzte Kindergartenjahr als Pilotprojekt im Sinne eines Vorschuljahres gestalten werden. Dies sei aber, wie das Bayerische Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen schreibt, derzeit nicht zu realisieren.

Als entscheidende Gründe gegen das Projekt wurden bereits im Mai die damit verbundene Verpflichtung der Kinder zum Besuch dieses Jahres genannt, was eine Gesetzesänderung erfordern würde, die damit einhergehende Verpflichtung des Staates zur Finanzierung weiterer Personalkosten im Kindergarten- und Schulbereich, was im Haushalt des Freistaats nicht eingeplant sei, aber auch die große Systemveränderung an dieser Nahtstelle im Bildungsbereich, was einer längeren Vorbereitung bedürfe.

Staatssekretär Markus Sackmann wies aber gleichzeitig darauf hin, dass sich die pädagogischen Traditionen "im frühpädagogischen wie im schulischen Bereich als Folge eines modernen, am Kind orientierten Lern- und Bildungsverständnisses" wandeln und dass dieser Wandel bereits an drei Standorten – Günzburg (Schwaben), Fürth (Mittelfranken) und Neunkirchen am Brand (Oberpfalz) – in einem Projekt untersucht wird. Eine Veröffentlichung von Ergebnissen der Evaluation dieses Projektes ist angeblich für das laufende Jahr vorgesehen.
30.06.09
neumarktonline: "Eltern informieren"
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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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