Kritik am Umbau der Obi-Kreuzung


Die Obi-Kreuzung vor Beginn der Umbauarbeiten - Naturschützer sind mit den Plänen nicht einverstanden
Foto: Greiner
NEUMARKT. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen: Naturschützer kritisieren den laufenden Umbau der Obi-Kreuzung in Neumarkt.

Auch unter den Bürgern soll der Unmut größer sein als es die Stadtverwaltung darstellt, hieß es. Der Verkehrssektor bleibe in Sachen Klimaneutralität weiterhin Schlusslicht.

Die Stadt Neumarkt hat erst eine Woche vor Baubeginn im März in einer Bürgerversammlung über den bevorstehenden Umbau der Obi-Kreuzung informiert, heißt es in einer Stellungnahme des Bundes Naturschutz. Davor liefen die Anfragen der Neumarkter Ortsgruppe an die Stadt mit der Bitte um Einsicht in die Pläne ins Leere. Erst ab der Bürgerversammlung konnte über die Homepage der Stadt Neumarkt einiges in Erfahrung gebracht werden. „Davor standen die Bürger kopfschüttelnd vor den Resten von etwa 50 gefällten Bäumen“, heißt es in der Stellungnahme des BN.

Ab Mitte April erhielt der BN dann auf konkrete Nachfrage Antworten - allerdings waren die größtenteils wenig konkret und aussagekräftig: „Viele Befürchtungen wurden und konnten wohl auch nicht entkräftet werden“.

Der bereits begonnene Ausbau bedeute eine deutlich höhere Flächen-Versiegelung. Mit dem zusätzlichen Bodenverbrauch werde die Entwässerungssituation und die Grundwasserneubildung verschlechtert. Dies bewirkten die zusätzlich geplanten Fahrspuren, die auch für eine deutlich längere Bauzeit sorgten. Diese zusätzlichen Fahrspuren seien nicht begründet und würden nur „durch allgemeine Behauptungen gerechtfertigt“.


Nach den Aussagen von Prof. Kurzak war bislang das Ziel, die Obi-Kreuzung und andere Kreuzungen so umzubauen, dass der Verkehr verlangsamt werde, um ihn verstärkt auf den Äußeren Ring umzuleiten. Jetzt sollten die Maßnahmen aber den Verkehr „schneller fließen lassen“. Dass dies durch zwei Linksabbiegespuren in die Freystädter Straße gelingen soll, bleibe „rätselhaft“.

Diese Zusatzkosten in Verbindung mit mehr Asphalt und Versiegelung hätten nach Meinung des Bundes Naturschutz eingespart werden können: „Für uns sieht ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Umgang mit Steuergeldern anders aus“. Auch für die zweite Geradeaus-Spur aus Stauf kommend fehle jegliche Rechtfertigung. Leider sei die Verwaltung überhaupt nicht auf den Vorschlag einer intelligenten Ampelschaltung eingegangen, „geschweige denn den einer KI-gesteuerten Signalanlage“. In Niederbayern sei eine solche Anlage in der Erprobung. Neumarkt hätte so etwas als Modellstadt in München beantragen können.

Die neuen Fahrradspuren sollen direkt an die Auto-Spuren angebunden werden. Bislang trennte ein Grünstreifen den motorisierten Verkehr vom Rad- und Fußgängerbereich. Die vielen geführten Gespräche hätten eindeutig ein Pro für die Trennung ergeben.

Die Neuverlegung der Versorgungsleitungen und ein moderner neuer Asphaltbelag hätten ausgereicht, die OBI-Kreuzung soweit zu ertüchtigen, dass sie mit einer modernen Ampelanlage auch in Zukunft den Verkehr bewältigen kann, heißt es von den Naturschützern. Die Kosten wären deutlich geringer und die Bauzeiten viel kürzer ausgefallen. Rund 50 Bäume hätten nicht abgeholzt werden müssen. Es wird zwar nachgepflanzt, aber die alten Bäume hätten „einen Zeitvorsprung von mindestens dreißig Jahren“.

Der Umbau habe zwar bereits begonnen, aber dennoch wäre es bei gutem Willen und Flexibilität möglich, einiges besser zu gestalten, hieß es.
05.06.25
neumarktonline: Kritik am Umbau der Obi-Kreuzung
Übrigens: Sie können jetzt alle Themen aus neumarktonline auch im NEUMARKTER FORUM diskutieren
Telefon Redaktion


Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang