20 Jahre alte Bluttat gerächt?

Der mutmaßliche Täter wurde kurz nach der Tat festgenommen
Symbolbild: Pixabay
NEUMARKT. Mit dem mutmaßlichen Mord im März in Parsberg sollte offenbar eine 20 Jahre zurückliegende Bluttat gerächt werden. Jetzt beginnt der Prozess.
Ab 9.Januar muss sich ein 43jähriger Syrer vor der 5. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth verantworten, der in Parsberg seinen 39 Jahre alten Cousin erstochen hat.
neumarktonlie berichtete damals vielfach über die aufsehenerregende Bluttat und stellte schon bald klar, dass es entgegen zahlreicher Spekulationen um keine politisch oder religiös motivierte Tat, sondern um eher private Motive handelte. Dies bestätigte jetzt die Justizpressestelle auch offiziell. Der mutmaßliche Mord während einer Feier des kurdischen Neujahrsfestes mit rund 1000 Personen auf einem Festgelände in Parsberg geschah offenbar, um eine zwei Jahrzehnte zurückliegende Bluttat in der Familie zu rächen.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen zur Last. Er soll am Nachmittag des 23. März in Parsberg überraschend und in Tötungsabsicht seinen 39jährigen Cousin mit einem Messer angegriffen haben. Das Opfer starb noch auf dem Festgelände an den Folgen der Stichverletzung.
Die Staatsanwaltschaft geht nach den Ermittlungen davon aus, dass der Angeklagte mit der Tat seine vor etwa 20 Jahren in Syrien getötete Schwester habe rächen wollen.
Die Schwurgerichtskammer hat für den Strafprozess noch zwölf weitere Verhandlungstage angesetzt. Am 26. Februar wird mit einem Urteil gerechnet.
23.12.25
neumarktonline: 20 Jahre alte Bluttat gerächt?
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