"Nicht generell ablehnend"

NEUMARKT. Unterschiedliche Meinungen gab es beim Bürgergespräch der UPW zu mehr verkaufsoffenen Sonntagen.

Beim traditionellen Bürgergespräch im Gasthof Schrödel in Mühlen konnte der Vereinsvorsitzende und Stadtrat der UPW/FW, Georg Jüttner, wiederholt vor vollem Hause die anwesenden Neumarkter Bürger willkommen heißen. Auch die stellvertretende Vereinsvorsitzende Regina Weidinger, Bernhard Lehmeier und die Stadträte Franz Düring, Rudi Bayerl, Dr. Christian Grohmann sowie Fraktionschef Dr. Werner Mümmler waren gekommen.

Das Eingangsthema war das von der Werbegemeinschaft diskutierte Anliegen über vier verkaufsoffene Sonntage in der Stadt pro Jahr, das bei den Anwesenden recht unterschiedliche Meinungen auslöste. Eine "direkt davon betroffene Bürgerin" vertrat die Meinung, dass man in heutigen Zeiten nicht mehr wählerisch und generell ablehnend sein könne, wenn es der Steigerung der Attraktivität der Läden und somit auch der eigenen Arbeitsplatzsicherung diene. Zum anderen war man der Meinung, dass hier mehr Rücksicht auf die Familien genommen werden sollte. Jüttner verwies auf eine noch ausstehende Anhörung von Fachstellen zu diesem Thema.

Ein immer wiederkehrender Diskussionspunkt bei den Bürgergesprächen ist der neue geplante Autobahnanschluss Frickenhofen. Hier waren sehr zahlreiche Wortmeldungen und Meinungen der Bürger über Fragen zum aktuellen Stand der Dinge. In einem Punkt waren sich alle Anwesenden einig: Eine Zerstörung des Naturerholungsgebietes Lengenbachtal durch den Bau einer Brücke für eine Ostumgehung Neumarkt dürfe es nicht geben.

Die anwesenden Stadträte Dr. Werner Mümmler und Franz Düring bemerkten, dass noch genügend Zeit bleibe, um vernünftige Lösungen zur Anbindung nach Neumarkt zu erarbeiten. Hier müsse man gemeinsam mit dem Landkreis, dem Straßenbauamt Regensburg und den betroffenen Gemeinden den Ausbau des jetzt bereits vorhandenen Straßennetzes auch mit Einbindung von allen untergeordneten Gemeindeverbindungsstrassen oder Wirtschaftswegen intensiv untersuchen und eine Grobplanung voranbringen.

Pressesprecher Bernhard Lehmeier erwähnte, dass dieses Thema bereits mit Oberbürgermeister Thomas Thumann und dem Straßenbauexperten der Stadt, Martin Hollweck, angesprochen wurde.

Auf ein weiteres vorhandenes Verkehrsproblem der Stadt verwies stellvertretende Vereinsvorsitzende Regina Weidinger. Sie schlug den Stadträten vor, bei der Kreuzung Oberes Tor die vorhandene Busspur auch für die Verkehrsteilnehmer, von der Kapuzinerstrasse kommend, freizugeben und somit den unnötigen Stau bei den Stoßzeiten des Stadtverkehrs entgegenzuwirken.

Absolutes Unverständnis zeigten viele Anwesende für die "unsinnige Diskussion" im Stadtrat wegen der Errichtung eines Werbe"Pylon" beim Autohaus Partl. Einige UPW-Neumitglieder vertraten die Meinung, dass solche Werbemaßnahmen grundsätzlich in Außenbereichen der Stadt ihre Berechtigung hätten und in diesem Fall grundsätzlich erlaubt werden sollten. Ein Bürokratieabbau seitens des Bauamtes für private Bauherren sei ohnehin längst überfällig. Wen sich heute private Bauherren bei 25 Zentimeter höheren Kniestöcken Ärger mit dem Bauamt einhandeln, dann könne von einer Lockerung und Liberalisierung in der Bauverwaltung der Stadt noch keine Rede sein.

Weitere Themen waren die Projekte Familienfreundliches Bauen an der Schönwerthstraße mit Förderung von 10.000 Euro pro Kind seitens der Stadt - hier wurden Bedenken wegen eines fairen Wettbewerbs gegenüber privaten Bauträgern geäußert - und die Forderung nach einem Geh- und Radweg entlang der Regerstrasse.

Ein Bürger schlug vor, ähnlich wie in Bad Kissingen gesehen, eine "Semmeltaste an Parkautomaten" mit kostenfreien 20 Minuten Parkzeit für Schnelleinkäufe einzuführen. Bäcker- und Konditormeister Stadtrat Düring erklärte, er habe diesen Vorschlag schon zu früheren Zeiten im Stadtrat vorgebracht und sei damit bei der Mehrheitsfraktion gescheitert.

Pressesprecher Lehmeier bemerkte schelmisch dazu, vielleicht wäre der Vorschlag als "Wurst-Aufschnitt-Taste" damals beim früheren OB Alois Karl leichter durchgegangen.

Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Jüttner noch über die Delegiertenversammlung der Freien Wähler in Garching und verwies auf das nächste Bürgergespräch am 24.April im Gasthaus Wanke Wolfstein sowie auf die Jahreshauptversammlung der UPW am 2. Mai im Gasthaus Plitvice.
31.03.06
neumarktonline: "Nicht generell ablehnend"
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