Tödliche "Schlittenfahrt"
NEUMARKT. Bei einer tragischen "Schlittenfahrt" hinter einem Traktor erlitt in der Nähe von Berg ein zehnjähriger Bub tödliche Verletzungen.
Das Kind saß auf einem großen Sack, der von einem Traktor durch die winterliche Landschaft gezogen wurde und der am Samstag gegen einen Holz-Leitpfosten prallte. Dabei wurde der zehnjährige Junge aus dem Raum Lauterhofen - ein Cousin des 20jährigen Traktorfahrers - so schwer verletzt, daß er am Sonntag im Nürnberger Klinikum starb.
Der tragische Unfall wurde der Polizei erst am Sonntag gemeldet, da man am Samstag bei der Verständigung durch die Rettungsleitstelle von einer Erkrankung ausgegangen war.
Nach Angaben der Polizei vom Montag fuhr der 20jährige Landwirt am Samstag gegen 15.15 Uhr mit dem Traktor des Vaters auf einer Gemeindeverbindungsstraße im Bereich Berg. Am Traktor hatte der Fahrer einen großen Sack ("Big-Pack") mit einer längeren Kette an der Ackerschiene befestigt. Bei dem "Big-Pack" handelt es sich um einen juteähnlichen Sack, wie er oft zum Transport von schweren Lasten verwendet wird. Dieser Sack war mit Stroh gefüllt.
Auf dem "Big-Pack" saßen der zwölfjährige Bruder des Fahrers und der zehnjährige Cousin. Am Traktor selbst fuhr noch der 15jährige Bruder des später tödlich verletzten zehnjährigen Schülers mit.
Die beiden Kinder wurden mit dem schlittenähnlichen Gefährt durch die verschneite Landschaft gezogen.
An einer Einmündung bog der Traktor nach links ab und dabei prallte der nachgezogene "Big-Pack" mit der rechten Seite an einen Holzleitpfosten. Der zehnjährige Schüler aus dem Gemeindebereich Lauterhofen zog sich dabei offensichtlich starke innere Bauchverletzungen zu. Der Bruder des Fahrers, der ebenfalls auf dem Strohsack saß, wurde bei der Aktion nicht verletzt.
Das verletzte Kind wurde nach Verständigung der Rettungsleitstelle in das Klinikum Nürnberg eingeliefert, wo es am Sonntag gegen 11 Uhr den schweren inneren Verletzung erlag.
Der Sachverhalt selbst wurde erst am Sonntag durch den Tod des Kindes bei der Polizei bekannt, da bei der Verständigung durch die Rettungsleitstelle von einer Erkrankung ausgegangen wurde und bei der Mitteilung kein Hinweis auf diesen Verkehrsunfall gegeben wurde.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden dann am Sonntag der Traktor, der
Big-Pack und die benutzte Kette sichergestellt. Die Ermittlungen zum genauen Sachverhalt laufen und finden in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg statt.
01.02.10
neumarktonline: Tödliche "Schlittenfahrt"
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