Gläubiger wollen 15,7 Millionen
Insolvenzverwalter Volker Böhm
Nach einer Gläubigerversammlung am Mittwoch (wir berichteten) geht nach Ansicht von Kago-Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun das Ringen um die Zukunft der insolventen "Kago-Kamine-Kachelofen GmbH & Co – Deutsche Wärmesysteme KG" in die entscheidende Phase.
Böhm informierte die Kago-Gläubiger über den Stand der Dinge und die Gläubigerversammlung stimmte seinen Vorschlägen und bisherigen Maßnahmen zu, hieß es. Der Insolvenzverwalter ist nun befugt, das Unternehmen zu verkaufen. Außerdem kann Böhm das Unternehmen fortführen, allerdings nur so lange, wie dies wirtschaftlich sinnvoll ist.
Böhm verhandelt zur Zeit mit drei Kaufinteressenten. "Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens kann das Unternehmen nicht mehr lange aus eigener Kraft im Insolvenzverfahren überleben", betonte Böhm. "Kago hat in den letzten drei Jahren massiv an Umsatz verloren. Für einen Investor bedeutet dies erhebliche Investitionen und Vorleistungen, bis sich das Unternehmen wieder trägt."
"Dennoch", ergänzte Böhm, "Kago hat gute Produkte und die Marke einen hohen Bekanntheitsgrad. Es bestehen noch Chancen auf Rettung. Wir tun alles, um eine Lösung zu finden. Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr."
Für den Fall, dass sich kurzfristig kein Käufer findet, prüft Böhm zur Zeit die zur Verfügung stehenden Optionen. Denkbar ist eine "kleine Lösung", bei der das Unternehmen in kleinerer Besetzung fortgeführt würde. Allerdings stehen dem Unternehmen die umsatzschwachen Sommermonate bevor.
Kago beschäftigt zur Zeit noch knapp 200 von den 315 Mitarbeitern, die bei Insolvenzanmeldung für das Unternehmen tätig waren. Rund 800 Gläubiger haben Insolvenzforderungen in Höhe von zusammengenommen rund 15,7 Millionen Euro angemeldet.
09.06.10
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