Energiepreis überreicht


Gerhard Burkhardt , Staatssekretärin Katja Hessel und Prof.
Dr.-Ing. Markus Brautsch (v.l.) bei der Preisübergabe
NEUMARKT. Die Mühlhausener Firma Burkhardt erhielt zusammen mit dem Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden den Bayerischen Energiepreis 2010.

Das Institut und die Firma in Mühlhausen wurden für ihr Projekt "Effizienzsteigerung in Blockheizkraftwerken: Abgasturbine zur Stromerzeugung" geehrt.

Der Preis wurde durch Staatssekretärin Katja Hessel, im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, an den Leiter des Instituts für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden, Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch, und Gerhard Burkhardt, Geschäftsführer des Unternehmens Burkhardt GmbH, überreicht.

Mit dem Energiepreis prämiert die Bayerische Staatsregierung kreative Ideen für intelligente Energienutzungen, auch um diese stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Der Bayerische Energiepreis 2010 ist mit insgesamt 25.000 Euro Preisgeld dotiert, und blickt auf eine über zehnjährige Tradition zurück - er wurde 1999 zum ersten Mal verliehen. Im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs wurden zehn Projekte aus über 600 Bewerbungen ausgezeichnet.

Mit dem Bayerischen Energiepreis 2010 wurde ein hochinnovatives Projekt ausgezeichnet, das in Kooperation zwischen dem Institut für Energietechnik und der Burkhardt GmbH umgesetzt wurde. Dabei wurde eine Heißgasturbine in das Abgassystem eines Motors integriert, die über eine direkte mechanische Kopplung einen Hochfrequenzgenerator antreibt, der elektrischen Strom erzeugt.

Gegenüber herkömmlichen Verfahren zur Abwärmeverstromung etwa mittels Dampfprozessen zeichnet sich das Konzept durch einen einfachen und vergleichsweise kostengünstigen Aufbau aus, und stellt für Blockheizkraftwerke in der elektrischen Leistungsklasse bis etwa 500 kW erstmals eine technisch und wirtschaftlich sinnvoll umsetzbare Lösung zur Abwärmeverstromung dar, hieß es.

Herzstück der neu entwickelten Lösung ist der sogenannte Turbogenerator, eine Kopplung aus einer Abgasturbine – ähnlich der Turbine eines Abgasturboladers – und eines Hochfrequenzgenerators auf einer gemeinsamen Welle. Der Generator rotiert mit einer Drehzahl von bis zu 50.000 Umdrehungen pro Minute und erzeugt dabei einen hochfrequenten Wechselstrom. Über einen elektrischen Umrichter wird dieser Wechselstrom anschließend auf eine netzkonforme Frequenz von 50 Hz gebracht.

Das Turbogenerator-Prinzip zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau und geringen Platzbedarf aus, so dass es sich zur Nachrüstung an bestehende Blockheizkraftwerk-Anlagen eignet, zum Beispiel in Industriebetrieben und kommunalen Liegenschaften. Die noch im Abgas verbliebene Energie werde weiterhin zu Heizzwecken oder als Prozesswärme genutzt, ebenso wie die Abwärme aus dem Kühlkreislauf des Motors und der Ladeluftkühlung. Damit ergibt sich ein hocheffizientes Gesamtsystem mit einem in dieser Leistungsklasse unerreichten elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 45 Prozent und einem Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90 Prozent, hieß es.

"Die Hochschule Amberg-Weiden ist stolz auf die Auszeichnung des Instituts für Energietechnik in Kooperation mit der Burkhardt GmbH", sagte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Erich Bauer. Die Hochschule Amberg-Weiden arbeitet bereits seit 1998 unter Federführung von Prof. Dr.- Ing. Markus Brautsch in der angewandten Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Kraft-Wärme-Kopplung. Am Institut für Energietechnik werden mittlerweile jährlich etwa 100 kommunale und betriebliche Energieeffizienzkonzepte erarbeitet und umgesetzt. Aktuell erfolgt zum Beispiel die Bearbeitung von Energiekonzepten in der Stadt Neumarkt, im Landkreis Neumarkt, Landkreis Roth, Landkreis Eichstätt und in den Diözesen Regensburg und Eichstätt.

Seit vier Jahren besteht an der Hochschule in den Bereichen Kraft-Wärme-Kopplung, biogene Kraftstoffe und thermochemische Biomassekonversion (Holzvergasung) eine enge Forschungskooperation mit der Burkhardt GmbH in Mühlhausen, die Blockheizkraftwerke (BHKW) und Holzvergaseranlagen in Mühlhausen fertigt und entwickelt.

So wurde im Zuge dieser Kooperation im Jahr 2006 ein BHKW-Prüfstand im Labor für Verbrennungsmotoren an der Hochschule in Amberg installiert und mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet. Außerdem wurden zahlreiche Energieeffizienzkonzepte umgesetzt.
29.10.10
neumarktonline: Energiepreis überreicht
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