Miese Betrugs-Masche
NEUMARKT. Mit erfundenen Geschichten von tragischen Verkehrunfällen wollten Betrüger bei Ausländern in Neumarkt große Geldbeträge erpressen.
Inzwischen wurden zwei derartige Versuche bei einer russischen Frau und einem ebenfalls in Neumarkt wohnenden Ukrainer bekannt. Außerdem versuchten die Gauner auch einen in Regensburg wohnenden kasachischen Staatsangehörigen unter Druck zu setzten. In allen Fällen verlangten sie 10.000 Euro.
- Am letzten Freitag gegen 10 Uhr erhielt eine russische, in Neumarkt wohnende Frau einen Anruf von einem bislang unbekannten Mann. Er erzählte ihr, dass ihr Sohn in einen Unfall verwickelt sei und dabei jemanden überfahren habe. Gegen Zahlung von 10.000 Euro könne sie verhindern, dass er für zehn Jahre ins Gefängnis müsse.
Nachdem die Frau angab, die Summe nicht aufbringen zu können, einigte man sich auf einen geringeren Geldbetrag.
Wenige Stunden später wurde ein Mann bei der Frau vorstellig und wollte den Geldbetrag abholen. Zu der Übergabe kam es jedoch nicht, da der Mann nach einem kurzen Wortgefecht flüchtete. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass die Geschichte frei erfunden war.
- Am gleichen Tag gegen 10.30 Uhr erhielt ein 46jähriger in Neumarkt wohnender Ukrainer von einem unbekannten Mann einen Anruf. Dieser teilte ihm mit, dass sein Sohn derzeit bei der Polizei sei. Sein Filius habe jemanden geschlagen, und um eine Anzeige abzuwenden, solle der Angerufene 10.000 Euro bezahlen. Die genauen Modalitäten der Geldübergabe sollten bei einem späteren Anruf vereinbart werden.
Gerade als der Mann das Haus verlassen wollte, um sich den Geldbetrag zu besorgen, kam sein Sohn nach Hause. Durch diesen glücklichen Umstand blieb der Betrug im Versuchsstadium stecken.
- Bereits am Donnerstag letzter Woche gegen 13 Uhr rief ein bislang unbekannter Mann bei einer in Regensburg wohnenden kasachischen Staatsangehörigen an und teilte ihr mit, ihr Sohn habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person schwer verletzt worden sei. Kurze Zeit später erhielt die Frau einen erneuten Anruf. Diesmal gab sich ein Mann als Polizist mit russischen Sprachkenntnissen aus und sagte zu der 49jährigen Frau, dass man von einer Anzeige absehe, wenn die Frau 10.000 Euro übergebe.
Zu einer Geldübergabe kam es jedoch nicht, da der Sohn unverhofft anrief und die Mutter ihm den Vorfall schilderte.
Verhaltenstipps der Polizei:
- Nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen zunächst mit Familienangehörigen Rücksprache halten.
- Bei so nicht zu klärendem Sachverhalt, sofort die Polizei informieren und das weitere Vorgehen absprechen.
- Fremden, die als "Vertrauenspersonen" kommen, niemals Bargeld aushändigen.
Beschreibung des Mannes, der in Neumarkt auftauchte:
- etwa 35 bis 40 Jahre alt, 170 Zentimeter groß und schlank. Er war bekleidet mit Blue Jeans, dunkler Jacke und einer weißen Mütze. Der Mann sprach russisch.
18.01.11
neumarktonline: Miese Betrugs-Masche
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