Großeinsatz für Polizei
NEUMARKT. Sturzbesoffene Jugendliche, Schlägereien und ein tragischer Unfall mit drei Schwerverletzten - die andere Seite des
Chinesenfaschings.
Trotz der Minustemperaturen und Dauerschneefalls waren auch dieses Jahr "einige tausend" Besucher nach Dietfurt gekommen, hieß es von der Polizei, die in der Nacht zum Freitag wieder einmal alle Hände voll zu tun hatte.
Die städtisch organisierte Faschingsveranstaltung in Form des knapp zwei Stunden dauernden Zuges und die anschließende Kaiserproklamation verliefen aus polizeilicher Sicht unproblematisch und ohne Störungen, hieß es.
Kurz aufgeschreckt wurden die Faschingsfans auf dem Stadtplatz, als gegen 16 Uhr die dort für Ordnungsdienste eingesetzte Feuerwehr zu einem Garagenbrand im Stadtbereich abrücken musste (
wir berichteten).
Weniger erfreulich zeigte sich der Verlauf des nächtlichen, allgemeinen Faschingstreibens, erklärte ein Polizeisprecher. Die zur Unterstützung der Parsberger Polizei eingesetzten Beamten des Einsatzzuges Regensburg und der Bereitschaftspolizei Nürnberg hatten alle Hände voll zu tun, das stark von Alkohol beeinflusste Geschehen unter Kontrolle zu halten. Weitere Unterstützung leisteten vier Soldaten der Militärpolizei Hohenfels - allerdings gab es keinen Vorfall mit amerikanischer Beteiligung zu bearbeiten.
Insgesamt kam es vor allem zu späterer Stunde zu fünf Körperverletzungsdelikten, wobei drei junge Leute ernsthafter verletzt wurden und vom BRK versorgt oder ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten:
- Gegen 23 Uhr warf ein 18jähriger Bursche aus Wissing in einer Gaststätte einem 18jährigen Mann aus Breitenbrunn ein Bierglas an den Kopf, was eine erhebliche, stark blutende Platzwunde nach sich zog.
- Gegen 4 Uhr griff ein 24jähriger stark alkoholisierter Beilngrieser nach Beendigung einer Schlägerei auf dem Stadtplatz während der polizeilichen Aufnahme Beamte der Bereitschaftspolizei an. Der Mann wurde einer Blutentnahme zugeführt. Es erwartet ihn jetzt auch noch ein Verfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
- Bei einem weiteren Vorfall meinte ein Angetrunkener, einen Beamten des Einsatzzuges massiv beleidigen zu müssen. Auch er wird mit einer Strafanzeige bedient.
- Einige angetrunkene Faschingsgänger legten sich mit Sicherheitsdiensten der Gaststätten oder auch nur mit einer städtischen Streukiste an. Hier sind Anzeigen wegen Beleidigung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung anhängig.
- Bereits gegen 19 Uhr wurde im Innenstadtbereich ein 17jähriger Ingolstädter beim Rauchen eines Joint auf offener Straße erwischt. Zudem hatte er weiteres Rauschgift dabei, was ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz nach sich zieht.
- Bei durchgeführten Jugendschutzkontrollen wurden eine Vielzahl von stark alkoholisierten Jugendlichen festgestellt, die oftmals mit harten Alkoholika unterwegs waren, zum Beispiel 14jährige Jugendliche mit Promillewerten von 1,12 bis 1,48 und 16jährige Burschen mit bis zu 1,7 Promille. Die Abholung durch die Eltern wurde jeweils veranlasst. Außerdem ergehen Berichte an die Jugendämter.
- Von Trunkenheitsfahrten konnten zwei unter Alkoholeinfluss stehende Besucher durch rechtzeitig anwesende Polizeibeamte abgehalten werden.
- Tragischer Höhepunkt des Faschingsgeschehens war in den frühen Morgenstunden ein schwerer Verkehrsunfall auf der Staatsstraße zwischen Dietfurt und Töging (wir berichteten)
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12.02.10
neumarktonline: Großeinsatz für Polizei
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