Gesundheit
Weiterhin "Eigenbetriebe"
NEUMARKT. Der Bezirk hat seine Kliniken zum Jahresbeginn privatisiert - nicht betroffen sind allerdings die Parsberger Kliniken.
Die sogenannte Drogenklinik un die TBC-Klinik bleiben weiter als Eigenbetrieb erhalten, während für die übrigen medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz in Regensburg und Wöllershof (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab) ein neuer Abschnitt beginnt: Sie werden als gemeinnützige GmbH und damit in privater Rechtsform geführt. Alleiniger Gesellschafter ist der Bezirk Oberpfalz.
Der Bezirk Oberpfalz hat sich als erster der sieben bayerischen Bezirke zu einer Privatisierung eines Großteils seiner Kliniken entschlossen, um flexibles Handeln in einem sich stetig ändernden und neuen Anforderungen gegenüberstehenden Gesundheitswesen zu ermöglichen und zusätzliche Einsparpotenziale zu erschließen, heißt es in einer Presse-Mitteilung. „Unternehmerische Freiheit und politische Verantwortung vor dem Hintergrund des gesetzlichen Versorgungsauftrags stehen in einer gemeinnützigen GmbH in einem ausgewogenen Verhältnis“, so Bezirkstagspräsident Rupert Schmid.
In die Privatisierung nicht eingeschlossen sind die Fachkliniken für Forensik in Regensburg und Parsberg (die landläufig als Drogenklinik bezeichnet wird), die Fachklinik für Lungen- und Bronchialheilkunde in Parsberg, die Berufsfachschule für Krankenpflege in Regensburg sowie das gesamte Immobilienvermögen. Diese Betriebsteile werden wie bisher als Eigenbetrieb des Bezirks Oberpfalz weitergeführt.
„Die immer größer werdende Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben zwang den Bezirk Oberpfalz zu Überlegungen, wie die Häuser zukünftig wirtschaftlich geführt werden können“, erläutert Bezirkstagspräsident Schmid. „Dabei spielte die Übertragung der Aufgaben auf eine Managementgesellschaft oder gar der Verkauf der Häuser keine Rolle. Der Bezirk Oberpfalz wird auch in Zukunft Eigentümer der Kliniken sein.“
Für die bisherigen Mitarbeiter ergeben sich durch die Zusage der Besitzstandswahrung keine Veränderungen durch die Rechtsformänderung. Einen gewissen Handlungsspielraum erhält die neue GmbH bei Mitarbeitern, die nach dem 1. Januar 2006 eingestellt werden. Sie müssen eventuell – je nach wirtschaftlicher Entwicklung – mit Kürzungen bei Sonderzulagen oder mit längeren Arbeitszeiten rechnen.
Geführt wird die neue „Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz GmbH“ von Geschäftsführer Kurt Häupl, der bereits als Werkleiter die Geschicke des bisherigen Eigenbetriebs lenkte und zusätzlich das Ressort „Betriebswirtschaft“ übernehmen wird, sowie zwei Prokuristen: Christiane Zürn übernimmt den Bereich „Arbeit, Recht und Organisation“, Dr. Fried-Eckart Seier ist für das Ressort „Medizinische Leistungen und Entwicklungen“ zuständig.
Die Juristin Christiane Zürn war nach verschiedenen Tätigkeiten an staatlichen Behörden zuletzt als Leiterin des Kulturreferats beim Bezirk Oberpfalz beschäftigt. Schon zu dieser Zeit war sie für die Rechtsberatung der Kliniken und Heime des Bezirks zuständig. Zürn ist ferner in die Leitung der Zweckverbände „Sibyllenbad“ und „Musikakademie Schloss Alteglofsheim“ eingebunden.
Dr. Fried-Eckart Seier, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, ist seit vielen Jahren in verantwortlicher Position im Bezirksklinikum Regensburg tätig. Zuletzt bekleidete er das Amt eines Leitenden Oberarztes an der Klinik für neurologische Rehabilitation am Regensburger Bezirksklinikum.
02.01.06
Vorsicht mit Abführmitteln
NEUMARKT. Wer an einem „schwachen Herzen“ (Herzinsuffizienz) leidet und dagegen Digitalis (auch Herzglykoside genannt) einnimmt, sollte mit Abführmitteln vorsichtig sein, heißt es von den Apothekern des Landkreises.
Einige Abführmittel aus der Apotheke können die Wirkung dieser Herzmedikamente verstärken und zu bedrohlichen Wechselwirkungen führen.
Herzglykoside sind Naturstoffe aus der Heilpflanze Fingerhut (Digitalis). Sie stärken die Herzleistung und werden vom Arzt oft bei nachlassender Herzfunktion oder „Altersherz“ verschrieben.
Ihre Menge wird für jeden Patienten individuell festgelegt, um Nebenwirkungen wie Schwindel oder Farbensehen zu vermeiden. Am Herzen setzen sie dort an, wo eigentlich das Kalium hingehört. Eine veränderte Kaliummenge im Blut verändert auch die Wirkung des Digitalis. Für eine gleichbleibende, genau kontrollierte Wirkung ist daher ein gleichbleibender Kaliumhaushalt nötig.
Gefährlich wird es, wenn gleichzeitig Abführmittel eingenommen werden. Einige Abführmittel können zu Kaliumverlusten führen, besonders bei langfristiger Anwendung.
Pflanzliche Abführmittel sind dabei nicht harmloser als synthetische. So können auch abführend wirkende Heilpflanzen wie Faulbaum, Sennesblättern oder Aloe zu einem Kaliumverlust führen und die Wirkung des Digitalis steigern. Bei anderen Abführmittel wie Lein- oder Flohsamen hingegen drohen keine Wechselwirkungen.
Generell gilt: Wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte sich beim Kauf von rezeptfreien Medikamenten vom Apotheker individuell beraten lassen.
05.12.05
Hausmittel Wickel
NEUMARKT. Bei Erkältungen sind Wickel um Hals, Brust oder Waden wertvolle Hausmittel, raten die Apotheker des Landkreises Neumarkt.
Allerdings gibt es Unterschiede, was wann hilft. Besonders bei Kindern sollte man sich zuerst professionellen Rat in der Apotheke holen, denn nicht immer reichen Hausmittel aus.
Halswickel wirken gegen Entzündungen, einen verschleimten Hals oder geschwollene Lymphknoten. Zuerst wird ein Leinentuch in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und um den Hals gelegt. Darüber ein trockenes Leinentuch wickeln, mit einem Wolltuch abschließen. Der Wickel bleibt etwa eine Stunde liegen und kann bis zu sechsmal täglich angewendet werden. Aber Vorsicht: Nur bei einer chronischen Entzündung ist Wärme ratsam.
Brustwickel helfen gegen Husten. Bei krampfartigem Husten wird ein Leintuch in warmes, sonst in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und um die Brust geschlagen. Der Wickel sollte von den Achselhöhlen bis zu den Rippenbögen reichen, aber nicht zu streng gewickelt werden. Über das feuchte Leinentuch kommt ein trockenes, abgeschlossen wird mit einem Wolltuch. Nach etwa 90 Minuten, wenn der Schweiß ausbricht, wird der Wickel entfernt. Anschließend tut eine weitere Stunde Ruhe im Bett gut. Brustwickel können ein- bis zweimal täglich angewendet werden.
Wadenwickel senken Fieber. In kaltes Wasser getauchte Handtücher um die Unterschenkel wickeln und mit einem trockenen Handtuch abschließen. Kein Wolltuch zum Abschluss, das würde zu stark wärmen. Die Tücher bleiben auf der Haut, bis sie sich erwärmt hat.
Zwiebelwickel helfen bei Hals- und Ohrenschmerzen. Gemüsezwiebeln werden klein gehackt und ohne Öl in einer Pfanne leicht erwärmt. Das handwarme Gemüse wird in ein Tuch geschlagen und um den Hals oder die Ohren gewickelt. Anschließend mit einem Schal fixieren.
Link zum Thema:
www.aponet.de23.11.05
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