NEUMARKT. Am Freitag spricht um 19 Uhr im Rahmen des Kinderprogramms der Neumarkter Sternwarte Hans-Werner Neumann über Meteoriteneinschläge, sowohl auf der Erde wie auch auf Monden und Planeten des Sonnensystems.
Bei einem solchen Einschlag auf der Erde werden unvorstellbare Energien freigesetzt. Staubwolken verhüllen ganze Landstriche, so dass die Sonnenstrahlen nicht mehr zur Erde vordringen können und ein “nuklearer Winter” entsteht. Bei einem Einschlag im Meer können gewaltige Flutwellen entstehen, die zum Beispiel die norddeutsche Tiefebene verwüsten können.
Der Meteoriteneinschlag auf der Halbinsel Yukatan in Mexiko vor 65 Millionen Jahren hat zum Aussterben der Dinosaurier geführt. Das Nördlinger Ries ist ebenso durch einen Meteoriteneinschlag entstanden.
Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit der Himmelsbeobachtung. Dabei werden die aktuellen Sternbilder und Galaxien am Firmament gezeigt, außerdem soll der Mond ein lohnendes Objekt sein.
14.01.16
Vortragsreihe beginnt
In der Neumarkter Sternwarte beginnt der erste Vortrag des neuen Jahres
Foto: Archiv
NEUMARKT. Am Freitag um 20 Uhr wird Andreas Leonhardt den ersten Vortrag im neuen Jahr 2016 auf der Neumarkter Sternwarte halten.
Diese neue Vortragsreihe wird immer zu Beginn des neuen Quartals abgehalten und richtet sich ausdrücklich an die Laien; vorgeschrittene Besucher sind aber ebenfalls willkommen.
Es werden die Besonderheiten am Sternenhimmel erklärt. Diesmal wird man in Neumarkt den Kometen Catalina am Abendhimmel beobachten können.
Zudem wird man in diesem Jahr wieder einen Schalttag im November haben, die Gründe dafür werden ebenfalls erklärt.
Ein weiterer fester Bestandteil der Vortragsreihe sollen die nicht vorhersehbaren Ereignisse des vergangenen Quartals sein, wie zum Beispiel der Vorbeizug des Asteroiden "Großer Kürbis" am 31.Oktober.
07.01.16
Der "Stern von Bethlehem"
NEUMARKT. Am Freitag wird Hans-Werner Neumann um 19 Uhr im Rahmen des Kindertages in der Sternwarte über den Stern von Bethlehem und seine Deutungen sprechen.
Seit Beginn des 14. Jahrhunderts stellen Künstler den Stern von Bethlehem als Kometen dar. Einer der ersten war Giotto, der ihn in dem Fresko „Anbetung der Könige“ in der Kapelle in Padua malte. Gegen die Kometentheorie spricht aber, dass um die Zeit 7 bis 4 vor Christus, zu der die Geburt Jesu angesetzt wird, keine Kometenerscheinung beschrieben wurde und Kometen schon immer mit Unheil, Krankheiten oder Kriegen verbunden wurden, aber nicht mit einem Heilsbringer.
Heute glaubt man eher, dass es sich dabei um eine sehr seltene dreifache Jupiter-Saturn-Konjunktion im Sternbild der Fische handelte. Jupiter war der Stern eines babylonischen Gottes, und Saturn galt als Planet des jüdischen Volkes. Die drei Konjunktionen ereigneten sich im Abstand von einigen Monaten, so dass die Weisen aus dem Morgenland genug Zeit für eine Reise nach Judäa hatten.
Am 12. November im Jahre 7 vor Christus standen die Planeten Jupiter und Saturn in der Abenddämmerung, sichtbar von der Straße von Jerusalem in Richtung Bethlehem.
Dies wird der letzte Vortrag in diesem Jahr auf der Sternwarte Neumarkt sein. Das neue Jahr wird mit einem Vortag am 8.Januar um 20 Uhr von Andreas Leonhardt mit “Aktuelles am Himmel – Astronomischer Ausblick auf das 1. Quartal 2016” eingeläutet.
09.12.15
Geisterhafter Vorbeiflug
NEUMARKT. Am Samstag wird man von Neumarkt aus einen Asteroiden sehen können, der die Erde in einem 1,25 fachen Faktor zum Mond passiert.
Die Neumarkter Sternwarte hat an diesem Abend ihre Tore geöffnet.
Der Asteroid mit der Bezeichnung 2015 TB145 fliegt in nur 480.000 Kilometern an der Erde vorbei. In astronomischen Dimensionen ist dies sehr nahe, es entspricht lediglich etwa der 1,25fachen Mondentfernung. Die größte Annäherung an die Erde findet um 18.05 Uhr statt. Der Asteroid bewegt sich dann mit einer Geschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Sekunde relativ zur Erde.
2015 TB145 hat einen Durchmesser von etwa 400 Metern und wurde erst am 11. Oktober mittels des Pan-STARRS-1-Telekops auf Hawaii entdeckt, hieß es von der Neumarktere Sternwarte. Das Teleskop ist Teil des NEOO-Programms (Near-Earth Object Observation) der US-Raumfahrtbehörde NASA, das eine systematische Suche nach Himmelsobjekten zum Ziel hat, die der Erde sehr nahekommen können. Vorbeiflüge von Brocken dieser Größe sind selten. Erst im Jahr 2027 wird ein heute bekanntes, größeres Objekt der Erde noch etwas näherkommen.
Der Einschlag eines Meteoriten dieser Größe auf der Erde hätte zumindest regional verheerende Auswirkungen. Es würde ein mehrere Kilometer großer Krater entstehen. Ein Umkreis von vielen Dutzend Kilometern würde durch einen Feuerball, eine Druckwelle, Erdbeben und herabregnende Steine völlig verwüstet. Bei einem Einschlag im Meer wäre mit Tsunamis zu rechnen.
Unter den bislang bekannten Objekten ist glücklicherweise keines, das der Erde in den nächsten 100 Jahren gefährlich werden könnte. Auch 2015 TB145 jagt passend zu Halloween nur einen Schreck ein, ohne Schaden anzurichten.
Am Samstagabend wird der Asteroid bei entsprechenden Wetterverhältnissen zwischen etwa 18 und 20 Uhr von Neumarkt aus als punktförmiger Lichtfleck sichtbar sein. Für die Beobachtung ist ein großer Feldstecher oder ein Teleskop erforderlich. Durch seine große Geschwindigkeit bewegt sich der Asteroid gegenüber dem Hintergrund der weit entfernten Sterne in nur etwa zwei Minuten um ein Stück weiter, das dem scheinbaren Durchmesser des Mondes entspricht. Diese Bewegung ist ausreichend schnell, um beim Blick durch ein Teleskop vom Beobachter wahrgenommen zu werden.
Die Sternwarte Neumarkt hat zur Beobachtung dieses außergewöhnlichen Himmelsereignisses am Abend des Vorbeiflugs bei klarem Himmel von 18 Uhr bis 20 Uhr für die interessierte Öffentlichkeit geöffnet. Es besteht die Möglichkeit, die Bewegung des Asteroiden am Himmel mit unseren Teleskopen zu verfolgen. Für die Veranstaltung wird pro Person ein Unkostenbeitrag von 2 Euro verlangt.
Weitere Informationen zum Asteroidenvorbeiflug (einschließlich Beobachtungstipps) erteilt die Sternwarte Neumarkt telefonisch unter 0152/58927114.