Sternwarte Neumarkt

Reise zum Mond

NEUMARKT. Die Geheimnisse des Erdtrabanten stehen im Mittelpunkt des Kinderabends am Freitag um 19 Uhr auf der Neumarkter Sternwarte.

"Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen..." Wenn dieses Gedicht erklingt, dann schaut man in einer wolkenlosen Nacht in Richtung der leuchtenden silbrigen Scheibe, die sich vom Osten her über die Bühne der Nacht schiebt. Geheimnisvoll erscheint er dabei, und doch so vertraut. "Unser Mond"! Tag für Tag, Nacht für Nacht ändert er seine Gestalt und gibt allmählich sein ganzes Gesicht preis. Aber was verbirgt sich hinter der strahlenden Silberscheibe? Welche Geheimnisse können wir ihm noch entlocken?

Jeden Tag geht der Mond ein wenig später auf und steht ein bisschen weiter im Osten. Was hält ihn auf? Und warum steht seine Sichel mal aufrecht, während sie ein anderes Mal beinahe waagrecht liegt?

Der Mond hat viele solcher Geheimnisse, die am Freitag auf der Sternwarte zusammen mit den Kindern gelüftet werden.

Gerald Reiser erklärt in bekannter Art und Weise, welchen Einfluß der Erdtrabant auf uns hat. Ausserdem ist der Mond aus Sicht der Erde das größte und hellste Gestirn neben der Sonne. Er ist sogar 26.000 mal heller als der hellste Stern am Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund.

Er ist so nah wie kein anderer Himmelskörper - mit bloßem Auge können wir bereits Details auf ihm erkennen. In den Fernrohren zeigt sich seine wahre Pracht: Krater und weite Ebenen an der Licht/Schatten-Grenze. Seine große Nähe macht ihn deshalb zu einem der spannendsten Beobachtungsobjekte überhaupt. Die Kinder folgen Gerald Reiser auf einer spannenden Reise zum Mond und zu seinen tiefsten Geheimnissen.

Bei klarem Himmel richten sich anschließend die Fernrohre der Sternwarte auf den Mond und zeigen seine ganze Schönheit und Pracht.
04.02.09

Tipps für Sterngucker

NEUMARKT. Immer wieder werden die Mitglieder der Sternwarte von interessierten Besuchern gefragt, wie man ein Fernrohr bedient und welches man sich denn kaufen sollte.

Alle Besucher können sich am Freitag ab 20 Uhr auf der Sternwarte von erfahrenen Beobachtern zu diesem Thema ausreichende Informationen holen.

Unter der Leitung von Dr. Klaus Höxer gibt es zunächst eine Einleitung in die verschiedensten Typen von Fernrohren und deren Vor- und Nachteile.

Wie rechnet man sich zum Beispiel die Vergrößerung eines Teleskops aus, oder was kann mein Fernrohr eigentlich leisten? Diese und viele andere Fragen sind ganz einfach nach dieser Einleitung zu beantworten.

Begleitend können dann selbst mitgebrachte Teleskope im Vortragsraum aufgebaut werden und fachmännisch überprüft werden. Die entsprechende Einweisung zur genauen Handhabung erfolgt im Anschluß.

Ob Spiegel oder Linse, jedes Fernrohr hat gewisse Vorzüge und seinen eigenen Himmel. Am Freitag erfahren die Besucher alles Wissenswerte über das wichtigste Beobachtungsinstrument der Astronomen, das in diesem Jahr seinen 400sten Geburtstag feiert.

Im Internationalen Astronomiejahr IYA 2009 soll überall auf der ganzen Welt dieses Instrument gefeiert werden und jedermann soll die Möglichkeit haben, einmal durch ein Teleskop zu schauen, hieß es. Die Initiatoren, die UNESCO und IAU (Internationale Astronomische Union) wollen damit wieder das Bewustsein in der Bevölkerung für die Astronomie erwecken.

Die Sternwarte beteiligt sich mit mehreren Aktionen das ganze Jahr hindurch am IYA 2009. Unter anderem mit zwei Seminarreihen, die die Theorie und danach die Praxis abdecken. Anfang März beginnt die Theorie in vier Teilen mit Hans-Werner Neumann und im Sommer die Beobachtungspraxis am Fernrohr mit Harald Liederer.

Anmeldungen werden jetzt schon entgegengenommen unter info@sternwarte-neumarkt.de.

Das Programm findet man im Internet unter www.sternwarte-neumarkt.de.
28.01.09

Weder Raumstation noch Ufo


Mit einem extremen Weitwinkelobjektiv aufgenommen; die Venus über Neumarkt am 15.Januar 2009
Foto: Harald Liederer/Sternwarte Neumarkt

Die Venus durch das große Kuppelteleskop der Sternwarte
Neumarkt mit 6 Meter Brennweite am 16.Januar 2009
Foto: Thomas Monn und Harald Liederer
Von Harald Liederer*

In süd-westlicher Richtung in der Abenddämmerung strahlt ein ungewöhnlich helles Objekt am Himmel.

Es ist nicht etwa ein UFO oder der verspätete Weihnachtsstern, oder wie andere meinen, die Internationale Raumstation ISS, nein, vielmehr handelt es sich um den sogenannten, vom Volksmund vielzitierten Abendstern.

Das Schmuckstück ist in der Tat der zweite Planet im Sonnensystem, Venus, und er strahlt tatsächlich so brillant , als gäbe es keinen Anderen und Schöneren.

Venus überstrahlt alle himmlischen Objekte ausser Sonne und Mond und ist sogar fünf Mal heller als der größte Planet im Sonnensystem, Jupiter selbst.

Warum ist die Venus so hell?
Zum Einen ist sie relativ nahe bei uns (zur Zeit etwa 50 Millionen Kilometer) und zum Anderen ist die gesamte Oberfläche von einer dichten Wolkendecke umhüllt. Diese Wolkendecke reflektiert das Sonnenlicht besonders gut.

Steht die Venus zudem in einem günstigen Winkel zur Sonne, dann kann man sie besonders gut sehen, bevorzugt natürlich am Abendhimmel, da die meisten Leute eher in die Abenddämmerung schauen als in die frühe Morgendämmerung.

Die Venus wird ab April allerdings schon wieder als "Morgenstern" für die Frühaufsteher über dem Osthorizont aufgehen.

Unterdessen hat der "Abendstern" jetzt aber erstmal seine weiteste Stellung am Himmel von der Sonne weg erreicht (sogenannte größte östliche Elongation), und nähert sich so langsam wieder, scheinbar am Himmel, der Sonne. Dabei steigt die Helligkeit immer noch an, bis sie am 20. Februar 2009 am hellsten strahlt.

Wer die Venus durch ein Teleskop beobachtet, bemerkt, daß zur Zeit in etwa "Halbvenus" herrscht. Die Mitglieder der Sternwarte haben vor kurzem einen Schnappschuß durch das Okular eines Fernrohres hindurch erhascht und die Venus in ihrer aktuellen Halb-Phase digital abgelichtet.

Der zweite Planet im Sonnensystem hat einen vergleichbaren Durchmesser wie die Erde. Mit einem nur geringfügig kleineren Durchmesser von etwa 12100 Kilometern kann man sie mit Recht als Schwesterplanet der Erde bezeichnen, was aber nicht unbedingt heißt, daß man auch auf ihr wohnen und leben kann. Immerhin herrschen dort Temperaturen um die 400 Grad Celcius. Die dichte Wolkendecke wirkt dabei wie ein Treibhaus. Horrorvorstellungen prognostizieren der Erde in einigen Jahrhunderten das gleiche Schicksal, wenn sich die Menschheit nicht eines Besseren besinnt und die Umwelt mit andern Augen sieht!

Sie umrundet übrigens die Sonne in rund 227 Tagen.

Wer den strahlenden Stern einmal selbst durch ein Teleskop betrachten will, der kann an den Freitagen auf der Neumarkter Sternwarte sein Glück versuchen. Klares Wetter vorausgesetzt ist die Venus im Sternbild Wassermann zu finden, und geht um etwa 21 Uhr unter.

Die Phasengestalt der Venus wird bis Ende März zu einer ganz schmalen Sichel abgenommen haben. Ein sehr schöner Anblick durch ein Teleskop hindurch!

*Harald Liederer ist 1. Vorstand der Neumarkter Fritz-Weithas-Sternwarte

20.01.09

Kosmische Gasnebel

NEUMARKT. Am Freitag um 19 Uhr führt Gerald Reiser bei einem Vortrag der Sternwarte die Kinder in die "Unendlichen Tiefen des Weltalls".

Wenn man mit den Fernrohren weit in den Himmel hineinschaut, entdeckt man, daß es ausser den unzähligen Sternen am Firmament noch einiges zu entdecken gibt. Zwischen den Sternen scheint der Raum leer, jedoch trügt dieser Schein. Gaswolken und leuchtende Strukturen durchziehen den Himmel wie ein Geflecht aus Spinnenweben. Wunderschöne Filamente treiben scheinbar ziellos durch das Weltall. Betrachtet man die Fotografien, die das Hubble Weltraumteleskop ständig liefert, dann fallen die leuchtenden farbenprächtigen Gasnebel ganz besonders auf.

Gerald Reiser erklärt die verschiedenen Typen von Gasnebeln und zeigt farbenprächtige Bilder, die unter anderem auch von ihm selbst mit eigenen Mitteln fotografiert wurden. Detailierte Aufnahmen des Hubble Weltraumteleskopes dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Er erklärt, daß diese Gase nicht so einfach beobachtet werden können und hauptsächlich erst im fotografischen Bereich sichtbar werden.

Im Vortrag gibt er Hinweise, wo man solche Nebel am Himmel finden kann, und versucht, den Kindern anhand des jetzt sichtbaren schönsten Gasnebels überhaupt, des Großen Orionnebels, die gewaltigen Prozesse im Inneren zu erklären. Nach einem kurzen Aufenthalt im Vortragsraum warten auf der Beobachtungsplattform aber bereits die Teleskope, um damit auf Gasnebeljagd zu gehen.

Die Besucher werden gebeten, unbedingt sehr warme Kleidung und Schuhwerk mitzubringen, denn die Beobachtung unter freiem Himmel bei der derzeitigen Witterung macht nur Spaß, wenn man wohlig warm eingehüllt ist.
15.01.09


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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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