Gesundheit

Landkreis ist Risikogebiet

NEUMARKT. Wie zwei Drittel der Fläche Bayerns zählt auch der Landkreis Neumarkt zu den Riskogebieten bei der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME).

Erstmals kamen heuer auch noch zwei Nachbarlandkreise hinzu: Nürnberg-Land und Eichstätt. Gesundheitsamts-Chef Dr. Heinz Sperber rät Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, sich impfen zu lassen.

Der Landkreis Neumarkt ist bereits seit vier Jahren Riskogebiet. Seit dieser Zeit treten jährlich etwa vier Fälle vom FSME auf, sagte Sperber auf Anfrage von neumarktonline. Bei zwei bis 24 Fällen durchschnittlich pro Jahr zählt ein Landkreis als Risikogebiet - darüber sogar als Hochrisikogebiet, wie in Bayern nur der Landkreis Passau.

Durch den warmen und feuchten Sommer im letzten Jahr haben sich die Zecken derart vermehrt, dass doppelt so viele Menschen an Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) erkrankten wie noch im Vorjahr. Dies erklärte Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf am Mittwoch. Schnappauf: "Die Zahl der in Bayern erworbenen FSME-Fälle ist von 105 im Jahr 2004 auf 204 in 2005 gestiegen. Und insgesamt sind bereits 54 Landkreise und kreisfreie Städte und damit zwei Drittel der Landesfläche als Risikogebiete ausgewiesen; der Landkreis Passau sogar als Hochrisikogebiet.

Neu dazu gekommen sind die Landkreise Aichach-Friedberg, Eichstätt, Miesbach sowie Nürnberg-Land und der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wird wieder in die Liste der Risikogebiete aufgenommen."

Das zunehmend wärmere Klima in Mitteleuropa werde vermutlich die Vermehrung der Zecken in den nächsten Jahren weiter begünstigen. Denn Schnappauf zufolge erhöhen vor allem warme und feuchte klimatische Verhältnisse deren Überlebenschancen. Der Minister hat deshalb erneut zur FSME-Schutzimpfung aufgerufen: "Jeder sollte sich impfen lassen, der in einem FSME-Risikogebiet wohnt oder dort Urlaub macht und sich häufig in freier Natur aufhält."

Einer neuen Studie der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) zufolge sind die Impfraten in den Risikogebieten unterschiedlich hoch. Im Schnitt ist jeder sechste vollständig immunisiert. Der Durchimpfungsgrad schwankt dabei zwischen 2 und 53 Prozent. Insgesamt 36 Prozent der bayerischen Bevölkerung haben bereits einmal eine FSME-Impfung erhalten.

Dies nahm Schnappauf zum Anlass, an eine vollständige Impfung zu erinnern: "Ein wirksamer Grundimpfschutz besteht aus drei Impfungen. Alle 3 bis 5 Jahre - in Abhängigkeit vom jeweiligen Alter und Impfstoff - ist eine Auffrischimpfung erforderlich. Wer meint, mit einer einzigen Impfung geschützt zu sein, wähnt sich in falscher Sicherheit und läuft Gefahr, bei einer Infektion genauso schwer zu erkranken wie ein Ungeimpfter." Insbesondere in den neu ausgewiesenen FSME-Risikogebieten sind die Impfraten teilweise noch sehr niedrig. In den altbekannten Risikogebieten dagegen kennen die Menschen eher das FSME-Risiko und sind wesentlich häufiger geimpft. "Dort, wo die Impfrate hoch ist, kommen seltener neue Fälle hinzu," so der Minister. Der Minister rief niedergelassene Ärzte und die Gesundheitsämter auf, für die FSME-Impfung zu werben.

Auch weitere Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken wie richtige Kleidung sollten Schnappauf zufolge beachtet werden. Denn Zecken können Borrelien übertragen, gegen die keine Impfung, wohl aber eine antibiotische Behandlung möglich ist. "Gegen Gesundheitsschäden aufgrund einer Borreliose hilft nur Vorsorge und Früherkennung", machte der Minister deutlich. Bei einem Zeckenstich sollte deshalb besonders auf ein Frühzeichen der Borreliose, die sog. Wanderröte geachtet werden. Wer sich viel in der freien Natur aufhält, sollte nach den Worten Schnappaufs auf möglichst geschlossene Kleidung achten und unbekleidete Körperstellen mit Mückenabwehrmitteln einreiben. Wichtig ist es auch, sich nach Aufenthalten in Wald, Wiese und Gebüsch, aber auch in Gärten und Parkanlagen, nach Zecken abzusuchen und diese umgehend zu entfernen.


Karte: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

05.04.06

Wieder Vogelgrippe-Telefon

NEUMARKT. Nach dem Vogelgrippe-Fall in Teublitz (wir berichteten bereits am Freitag) hat die Regierung ihr Bürgertelefon wieder eingerichtet.

Seit Montag-Mittag können bei der Bezirksregierung unter der Telefonnummer
0800-9415680
Fragen gestellt oder Hinweise gegeben werden. Die Hotline ist zunächst bis nächsten Freitag täglich von 7 bis 17 Uhr besetzt.

Die Regierung der Oberpfalz hatte bereits zu Beginn des Monats zwei Wochen lang ein Bürgertelefon geschaltet, das von zahlreichen Anrufern genutzt wurde. Wegen des jetzt im Landkreis Schwandorf aufgetretenen H5N1-Falles - die hochpathogene Form ist noch nicht festgestellt - wird das Bürgertelefon wieder aktiviert.

Für Beunruhigung im Landkreis Schwandorf sorgten am Wochenende die Funde von rund 15 weiteren verendeten Tieren rund um Teublitz. Panik sei aber fehl am Platze, meinte der Schwandorfer Landrat Volker Liedke. Er riet jedoch, Spaziergänge in Begleitung von Haustieren im Raum Teublitz zu vermeiden.
27.03.06

Blutdruck und Diabetes

NEUMARKT. Diabetiker sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren, heißt es von den Apothekern des Landkreises Neumarkt.

Ideal sind Werte unter 120 zu 80, als Bluthochdruck-Grenze gelten Werte über 140 zu 85. Wenn bereits Nierenschäden aufgetreten sind, sollten die Blutdruckwerte unter 130 zu 80 liegen. Dieser Grenzwert ist für Diabetiker niedriger als für Nicht-Diabetiker (Grenzwert 140 zu 90). Der Grund: Diabetes und Bluthochdruck schädigen die gleichen Organe und verstärken sich dabei gegenseitig. Umgekehrt sollten Menschen, die um ihren erhöhten Blutdruck wissen, auch ihren Blutzuckerwert messen lassen. So kann ein Diabetes frühzeitig erkannt werden. Apotheken bieten solche Blutzuckermessungen unkompliziert und ohne lange Wartezeit an.

Viele Diabetiker leiden an Bluthochdruck. So haben 80 Prozent aller Patienten, bei denen erstmals ein Typ-2-Diabetes (Alterszucker) festgestellt wird, einen überhöhten Blutdruck. Bluthochdruck führt auf Dauer zu einer Überlastung von Herz und Gefäßen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Herzschwäche steigt. Das zeigt sich auch in den Todesursachen: Zwei von drei Diabetikern sterben an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.

Bluthochdruck belastet in der Kombination mit Diabetes besonders die Nieren, die aus sehr empfindlichen und gut durchblutetem Gewebe bestehen. Ist die Niere einmal geschädigt, beginnt ein Teufelskreis: Der Blutdruck steigt immer weiter, die Niere wird immer stärker geschädigt. In letzter Konsequenz kann die Niere versagen, als Ersatz bleibt die künstliche Niere (Dialyse).

Bluthochdruck lässt sich mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln gut behandeln. In der Mehrzahl der Fälle werden durch eine Kombination mehrerer blutdrucksenkender Arzneimittel die angestrebten Blutdruckwerte erreicht. Hilfreich sind auch regelmäßige Bewegung und ein Körpergewicht im Normalbereich.
26.03.06
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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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