Statistiken aus Bayern

60.000 Übernachtungen angepeilt


"Aufpassen, daß wir den Pfeil richtig rum halten" - Tourismusverbands-Chef Karl Lehmeier, Tourismusreferent Christian März, OB Thomas Thumann und der Touristik-Experte der Stadt, Rainer Seitz, (v.l.)
Foto:Archiv
NEUMARKT. Der positive Trend bei den Tourismuszahlen in Neumarkt verfestigt sich immer mehr.

"Das ist schon eine überaus positiver Trend, der sich immer mehr verfestigt", so kommentierte Oberbürgermeister Thomas Thumann die aktuellen Tourismuszahlen für das erste Halbjahr 2006. "Nachdem wir bereits im Vorjahr doch sehr erhebliche Zuwächse bei den Tourismuszahlen vermelden konnten, sind die neuen Zahlen für die ersten sechs Monate diesen Jahres eine sehr erfreuliche Überraschung", kommentierte Oberbürgermeister Thomas Thumann die aktuellen Tourismuszahlen. Die deutlichen Steigerungen setzen sich auch im ersten Halbjahr fort.

So sind von Januar bis Juni 2006 in Neumarkt die Zahl der Gästeankünfte um 12 Prozent und die der Übernachtungen um 12,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 gestiegen. Insgesamt wurden dabei 29.992 Übernachtungen in Neumarkt verzeichnet. Die Zahl der Gästeankünfte lag bei über 17.609.

"Wir hoffen nun," so Oberbürgermeister Thumann, "dass sich diese schon seit längerem für Neumarkt zu beobachtende Tendenz verfestigt und auch die nächsten Monate anhält". Wenn dieser Aufwärtstrend beibehalten werde, könne man nicht nur wie im Vorjahr die 50.000 Schallmauer bei den Übernachtungen deutlich überschreiten, sondern "sogar knapp an die 60.000er Marke kratzen" (wir berichteten).

Für ihn seien die guten Erfolge im Tourismusbereich eine Bestätigung für die vielfältigen Aktivitäten der Stadt und des Tourismusverbandes. "Es zeigt sich, dass unsere zahlreichen, gemeinsam mit dem Tourismusverband getragenen Bemühungen hier gute Wirkungen zeigen."

Auch die Aktivitäten und Kontakte der Neumarkter Firmen würden für Übernachtungsgäste in der Stadt sorgen. Zudem profitiere Neumarkt von der Nähe zur Messe Nürnberg. Immer wieder nähmen Messebesucher oder Aussteller ihr Quartier in Neumarkt.
25.08.06

40 Millionen Euro bewegt


Eines der Vorzeigeprojekt der Stadt: Die Wohnanlage an den Schönwerthgärten.


Hans Wölfl von der Bauordnungsverwaltung nimmt einen Wohn-
bauantrag entgegen
NEUMARKT. Trotz Wegfalls der Eigenheimzulage: Die Zahl der Bauanträge ging im ersten Halbjahr in Neumarkt nicht zurück.

"Wir haben im ersten Halbjahr mit den im Bauamt durchgeführten Baugenehmigungsverfahren eine riesige Bausumme von 40 Millionen Euro auf den Weg gebracht." Dies betonte Oberbürgermeister Thomas Thumann bei der internen Vorstellung der aktuellen Halbjahresbilanz 2006 aus der Bauordnungsverwaltung betont. "Das ist in der zuletzt doch schwierigen Zeit für die Bauwirtschaft schon ein gewaltiges Volumen, das gerade auch unseren heimischen Betrieben und den Arbeitsplätzen dort zugute kommen kann."

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr diesen Jahres 113 Baugenehmigungsverfahren durchgeführt. Hinzu kommen 54 Bauvoranfragen und 315 Bauberatungen sowie weitere 54 Verfahren im Bereich der Bauordnung.

Über Arbeitsmangel konnten sich die Mitarbeiter in der Bauordnungsverwaltung in diesem Jahr nicht beklagen. Wegen des Auslaufens der Eigenheimzulage zum Ende des Jahres 2005 waren viele Bauanträge noch kurz vorher gestellt worden, um in den Genuss der Zulage zu kommen. Diese große Anzahl muss nun Zug um Zug und entsprechend des gewünschten Baubeginns abgearbeitet werden.

Dies ist um so zeitaufwändiger, da viele Bauwillige wegen des Ablaufs der Frist für die Eigenheimzulage oft nur unvollständige Unterlagen eingereicht hatten. Diese müssen nachgefordert und entsprechend erarbeitet werden.

Das erste Halbjahr 2006 habe aber auch gezeigt, dass die Bauanträge trotz des Wegfalls der Eigenheimzulage weiterhin zahlreich eingehen. So liegen die Zahlen in den ersten sechs Monaten diesen Jahres auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr.
24.08.06

Was die Neumarkter verdienen...


Je dunkler, desto reicher: Im Landkreis Neumarkt haben die Bürger durchschnittlich ein höheres Einkommen als in den östlichen Nachbar-Kreisen. Im Ballungsraum Nürnberg wird aber deutlich mehr verdient.
Grafik: Landesamt

So wird gerechnet

NEUMARKT. Das der Betrachtung zugrunde liegende verfügbare Einkommen der privaten Haushalte ergibt sich aus deren Primäreinkommen (Bruttoerwerbs- und -vermögenseinkommen) zuzüglich der empfangenen und abzüglich der geleisteten laufenden Transferleistungen.

Zu den geleisteten Transfers zählen insbesondere die Einkommens- und Vermögenssteuern sowie die Sozialbeiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die von den Privathaushalten empfangenen Transfers umfassen insbesondere die so genannten monetären Sozialleistungen, wie z. B. Altersrenten und Pensionen, Arbeitslosengeld, Kindergeld u.v.a.

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stellt einen besonders aussagefähigen Indikator für den (monetären) "Wohlstand" der Bevölkerung dar und ist als der Betrag zu verstehen, der den in einer bestimmten Region lebenden Menschen für Konsumzwecke oder zur Ersparnisbildung zur Verfügung steht.
NEUMARKT. 17.034 Euro netto verdient ein Neumarkter Landkreisbürger - vom Baby bis zum Greis - durchschnittlich im Jahr.

Damit zählt der Landkreis Neumarkt zwar zu den "wohlhabenden" Gebieten Ostbayerns, aber immer noch zu den "Habenichtsen" in Bayern. Zudem belegt Neumarkt mit deutlich unter einem Drittel in den letzten 15 Jahren beim Zuwachs einen der hinteren Plätze.

Die jetzt vorgelegten Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung beziehen sich auf das Jahr 2004 und lassen schon Neidgefühle entstehen: Im "Millionärs-Landkreis" Starnberg liegt das durchschnittliche Netto-Einkommen bei 27 645 Euro je Einwohner. Andererseits wird in den ostbayerischen Landkreise Cham (15 313), Regen (15 171) und Freyung-Grafenau (14 944) deutlich weniger verdient als in Neumarkt.

Dort wurden in den letzten 15 Jahren allerdings Zuwachsraten von bis zu 48 Prozent erzielt. In Neumarkt waren es mit 31,9 Prozent viel weniger als der Landesdurchschnitt von 35 Prozent. Auch bei den absoluten Zahlen liegt Neumarkt um den Preis einer schönen Urlaubsreise unter dem Bayern-Durchschnitt von 18 535 Euro.

Außer Neumarkt (und Tirschenreuth) verzeichneten in den letzten 15 Jahren alle Oberpfälzer Landkreise überdurschnittliche Zuwachsraten: Grundsätzlich "reicher" waren die kreisfreien Städte. Sie hatten aber auch geringere Zuwachsraten: Nach Auskunft des Landesamtes verringern sich die regionalen Einkommensunterschiede in Bayern etwas. Die verfügbaren Einkommen stiegen im ländlichen Raum stärker als in den Städten.

Jeder der rund zwölfeinhalb Millionen Einwohner Bayerns konnte 2004 im Durchschnitt über ein Einkommen von 18 535 Euro verfügen und damit 35,0 Prozent mehr Geld für Konsum ausgeben oder sparen als noch 1991. Allerdings verblieb nach Berücksichtigung der allgemeinen Preisentwicklung real, d.h. in Waren- und Dienstleistungseinheiten ausgedrückt, nur ein relativ bescheidenes Plus von 5,4 Prozent.

Zwischen den einzelnen Kreisen und Regierungsbezirken des Freistaats weist das Einkommensniveau zum Teil beachtliche Unterschiede auf. Allerdings hat sich das Einkommensgefälle seit 1991 insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Gebieten etwas vermindert.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung mitteilt, haben sich die Einkommensunterschiede in den 96 bayerischen Kreisen von 1991 bis 2004 deutlich verringert. Den aktuellen Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zufolge konnte die bayerische Bevölkerung 2004 pro Kopf im Durchschnitt auf ein verfügbares Einkommen von 18 535 Euro zurückgreifen. Im Jahr 1991 waren es noch 13 377 Euro gewesen, so dass sich für den 13jährigen Zeitraum ein Zuwachs von 35,0 Prozent errechnet.

In den 25 kreisfreien Städten verlief die Entwicklung der Pro-Kopf-Einkommen mit einem Plus von durchschnittlich 30,6 Prozent deutlich schwächer als in den 71 Landkreisen mit 37,4 Prozent. Nach wie vor liegt das Einkommensniveau in den kreisfreien Städten etwas höher als in den Landkreisen, wenngleich der Abstand von ursprünglich 14,7 Prozent auf 9,0 Prozent geschrumpft ist. Berücksichtigt man den allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise, der sich im 13-jährigen Zeitraum auf 28,1 Prozent belief, so bleibt vom nominalen Einkommenszuwachs allgemein nur sehr wenig übrig. Angenommen, alle Kreise waren von der Verteuerung der Lebenshaltung gleichermaßen betroffen, dann errechnet sich für die Bewohner der Landkreise ein (realer) Kaufkraftgewinn von 7,2 Prozent, während der Stadtbevölkerung im Durchschnitt preisbereinigt nur ein Plus von 1,9 Prozent blieb. Bayernweit beschränkte sich der Anstieg der Realeinkommen also das „Äquivalent“ für zusätzliche Käufe von Waren und Dienstleistungen auf 5,4 Prozent.

In der Rangfolge der 96 Kreise nach ihrem Pro-Kopf-Einkommen haben sich im Zeitraum 1991 bis 2004 zumeist nur geringe Verschiebungen ergeben. Die drei Kreise mit dem höchsten und die drei mit dem niedrigsten Einkommensniveau sind nach wie vor die gleichen. Mit großem Abstand vorne in der Skala liegt der Landkreis Starnberg mit 27 645 Euro je Einwohner, gefolgt vom Landkreis München (23 670) und der Stadt München (22 436).

Über die niedrigsten Durchschnittseinkommen verfügten die Einwohner der drei Landkreise Cham (15 313), Regen (15 171) und Freyung-Grafenau (14 944). Mit weit überdurchschnittlichen Zuwachsraten von jeweils 45 bis 48 Prozent konnten diese drei ost- bayerischen Regionen jedoch in den 13 Jahren seit 1991 ihre relative Position deutlich verbessern. Die verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen erreichen 2004 immerhin bereits zwischen 80,6 und 82,6 Prozent des bayerischen Durchschnitts, 1991 waren es noch zwischen 73,4 und 76,3 Prozent gewesen.

Während sich hier also der Rückstand um über sieben Prozentpunkte verringerte, blieb in den drei einkommensstärksten oberbayerischen Kreisen die Einkommensentwicklung leicht unterdurchschnittlich, so dass sie etwas von ihrem „Vorsprung“ einbüßten. In Landkreis Starnberg liegen die Durchschnittseinkommen dennoch weiterhin nahezu eineinhalbmal so hoch wie im bayerischen Durchschnitt (149,2 Prozent). Der Landkreis München kommt auf einen Wert von 127,7 Prozent, die Landeshauptstadt selbst auf 121,0 Prozent.

Das Durchschnittseinkommen im Landkreis Freyung-Grafenau lag 2004 bei 54,1 Prozent gemessen am Niveau des einkommensstärksten Landkreises Starnberg. 1991 hatte die Relation noch 48,2 Prozent betragen. In 68 von 96 Kreisen (70,8 Prozent) weichen die Pro-Kopf-Einkommen um weniger als 10Prozent vom Landesdurchschnitt ab.

In Betrachtung nach Regierungsbezirken weist Oberbayern 2004 mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 20 402 Euro je Einwohner das mit Abstand höchste Niveau auf, allerdings erhöhten sich hier die Durchschnittseinkommen seit 1991 mit 31,8 Prozent deutlich schwächer als in den anderen sechs Regierungsbezirken. Am stärksten war der Anstieg in der Oberpfalz (+42,7 Prozent) und in Niederbayern (+37,6 Prozent), den beiden Regierungsbezirken mit dem nach wie vor niedrigsten Einkommensniveau in Bayern. Auch auf Regierungsbezirksebene haben sich die regionalen Einkommensunterschiede damit im Lauf der Zeit etwas abgemildert.
16.08.06

"Regional-Monitor" vorgelegt

NEUMARKT. Bei Investitionen in Gewerbestandorte, Wohnungsbau und (niedriger) Arbeitslosigkeit ist der Landkreis Neumarkt innerhalb der "Metropolregion" Spitze.

Im Fürther Rathaus wurde am Freitag der "Regional-Monitor" vom Ratsvorsitzenden der Metropolregion und Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly,vorgestellt. Stadt und Landkreis Neumarkt belegen in den meisten Kapiteln des umfangreichen Werks Mittelwerte.

Die Metropolregion Nürnberg weist zum Beispiel eine weit überdurchschnittliche Dichte an Gaststätten, Restaurants, Cafés auf. So sorgen in der Metropolregion pro 10.000 Einwohner etwa 43 Betriebe für die Gastlichkeit, während sich im Bundesdurchschnitt die gleiche Einwohnerzahl mit 32 Lokalitäten zufrieden geben muss.

Die im "Regional-Monitor" bearbeiteten zehn Themenfelder reichen von Bevölkerung und Siedlungsstruktur, Arbeits- und Sozialstruktur, Bildung und Forschung, Wirtschaftskraft, Verkehr und Erreichbarkeit, Beschäftigung, Unternehmensstruktur Bauen und Wohnen bis zu Tourismus und Kultur. „Jetzt wissen wir, wer wir sind!" sagte Maly bei der Vorstellung im Fürther Rathaus. Der Monitor ist einerseits ein Nachschlageheft zur Situationsbeschreibung der 31 im Kerngebiet und im metropolitanen Netz zusammengeschlossenen Gebietskörperschaften. Andererseits werden aber auch Anhaltspunkte zu Standortbestimmungen und Hinweise auf Entwicklungstrends geliefert.

Das Werk entstand unter Federführung des Amtes für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth in Zusammenarbeit mit Experten aus den Städten und Landkreisen der Metropolregion. Erstellt wurde außerdem ein Flyer mit Eckdaten für das Nürnberger Land. Er ist ein Beispiel für eine Anwendung der Daten in der Wirtschaftsförderung der einzelnen Gebietskörperschaften.

Innerregionale Verflechtungen der Metropolregion Nürnberg haben sich weiter verstärkt. Ausdruck dafür sind die Pendlerzahlen. Dabei gewährleistet der VGN flächendeckend den öffentlichen Personen- und Berufsverkehr fast im gesamten Kerngebiet der Metropolregion. Von 3,4 Millionen Einwohner in der gesamten Metropolregion leben 2,2 Millionen im Verbundgebiet.

Bei den Pendlerverflechtungen gibt es ein durchgängiges Muster, das in allen Wirtschaftsregionen in Deutschland anzutreffen ist: alle kreisfreien Städte haben als regionale Arbeitszentren positive Pendlersalden. Die Einpendler-Anteile an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegen dabei zwischen 50 Prozent (Nürnberg) und 70 Prozent (Bamberg). Nur in Landkreisen im Norden der Metropolregion, die in geringerem Maße durch städtische Arbeitszentren geprägt sind, halten sich die Einpendler- und Auspendlerzahlen in etwa die Waage – Wunsiedel und Lichtenfels haben 2004 sogar positive Pendlersalden aufzuweisen.

Seit Jahren ist in den Städten ein zunehmender Trend von Auspendlern in die angrenzenden Landkreise zu beobachten. Durch Betriebsansiedlungen sind in den ländlichen Räumen neue Arbeitsplätze für die dort lebenden Menschen entstanden.

Die Metropolregion zählt zu den Gewinnern der langfristigen Bevölkerungsentwicklung. Es wird mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent für die Gesamt-Region gerechnet, bedingt durch Zuwanderung. Etwas ungünstiger verläuft die Entwicklung in den Landkreisen des nördlichen metropolitanen Netzes: dort war im Zeitraum 2000 bis 2004 ein Bevölkerungsrückgang um 0,6 Prozent zu beobachten.

Die Jugendquote in den Landkreisen ist durchweg höher als in den Städten. So sind beispielsweise in den Landkreisen Bamberg und Roth etwa ein Viertel Jugendliche (bezogen auf die erwerbstätige Bevölkerung). In den Städten sind es in Bayreuth 17,8 Prozent und in Erlangen 20,6 Prozent. Bei der Seniorenquote ist das Verhältnis umgekehrt: Die kreisfreien Städte weisen in der Tendenz höhere Seniorenquoten auf, so an der Spitze Bamberg, Amberg und Ansbach mit über 30 Prozent.

Die Beschäftigtenquote in der Metropolregion Nürnberg liegt mit 526 Beschäftigten je 1000 Einwohnern etwas über den bayerischen und bundesdeutschen Werten. Im Langfristvergleich der letzten 20 Jahre konnten die Landkreise ihr Beschäftigungspotenzial um etwa 8 Prozent steigern. Die kreisfreien Städte der Region mussten dagegen – mit wenigen Ausnahmen – Beschäftigungsverluste hinnehmen.

Die Beschäftigungsentwicklung in der Metropolregion ging jedoch insgesamt, wie überall in Deutschland zwischen 2000 und 2004, nach unten.

Mit 60 Prozent Beschäftigten im Dienstleistungsbereich liegt die Metropolregion im bayerischen und gesamtdeutschen Schnitt. Herausragend sind Hochschulstädte und Dienstleistungszentren wie Bayreuth, Erlangen, Fürth, Nürnberg, Coburg, Hof und Würzburg mit Quoten von knapp unter 70 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigen beträgt im Kerngebiet der Metropolregion knapp 57.000 Euro und liegt damit über dem gesamtdeutschen Schnitt (55.500 Euro), aber etwas unter dem bayerischen Wert (60.000 Euro). Spitzenwerte erreichen Fürth (72.000 Euro), Erlangen (62.200 Euro) und der Landkreis Erlangen-Höchstadt (61.000 Euro). Bei den BIP-Zuwächsen konnten vor allem Stadt- und Landkreise außerhalb des Verdichtungsraums Nürnberg kräftige Zuwachsraten erzielen. An der Spitze liegen von 1999 bis 2003 mit Zuwächsen zwischen 10 und 15 Prozent die Landkreise Bamberg, Amberg- Sulzbach, Erlangen-Höchstadt und die Stadt Amberg.

Die Kaufkraftkennziffern zeigen, dass der Verdichtungsraum Nürnberg / Erlangen / Fürth / Schwabach und die unmittelbar angrenzenden Landkreise deutlich über den bundesdeutschen Durchschnittswerten liegen. Außerhalb des Ballungsraums Nürnberg liegen nur die Städte oberhalb des Durchschnitts.

Knapp 86.000 Studenten sind in der Metropolregion eingeschrieben. Die größten Universitäten sind dabei die Universität Erlangen-Nürnberg (18.000 Studenten), die Universität Würzburg (19.000 Studenten), die Universitäten von Bamberg (8600) und Bayreuth (9.100). Damit liegt die Metropolregion mit 25,3 Studierenden auf 1000 Einwohner im Kern, und 33,5 Studenten pro 1000 Einwohner im Netz deutlich über dem bayerischen Vergleichswert von 20 Studierenden auf 1000 Einwohner.

Vier Universitäten, fünf Hochschulen und neun Fachhochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Institute in Erlangen und Würzburg leisten wichtige Beiträge zum wissenschaftlich-technischen Fortschritt. Dies belegen auch die Patentanmeldungen. Gemessen an den Patentanmeldungen/pro Arbeitskraft liegt die Metropolregion Nürnberg mit Mittelfranken auf dem 5.Platz aller Regionen im Europa der 25 nach Noord-Brabant, Stuttgart, Oberbayern und Karlsruhe.

30 Prozent der Berufsabsolventen im Kerngebiet der Metropolregion und 25 Prozent der Absolventen im Netz brechen ihre Ausbildung ab oder beenden sie ohne Abschluss. Hinzu kommt eine relativ hohe Quote von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss – diese liegt im Schnitt bei 7, 5 Prozent.

In der Metropolregion waren im Juni 2006 136.000 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent . Damit liegt die Metropolregion – mit Ausnahme von Südbayern und den Regionen in Baden-Württemberg, deutlich unterhalb der Quoten in den westdeutschen Bundesländern. Verglichen mit den Vorjahreswerten ist die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich stark zurückgegangen (um 1,2 Prozent-Punkte).

Innerhalb der Region gibt es jedoch große gebietlich und strukturelle Unterschiede. Am Ende der Skala sind die Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Neumarkt, Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim, Kitzingen mit Quoten zwischen 4,1 und 5,1. Demgegenüber ist die Arbeitslosigkeit in Städten wie Hof, Coburg, Amberg, Fürth und Nürnberg mit 11 Prozent und höher dagegen mehr als doppelt so hoch.

Den etwa 3,4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion Nürnberg stehen heute 1,54 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Der Wohnungszugang fiel 2000 bis 2004 in den Landkreisen sehr viel stärker aus als in den Städten: Landkreise Neumarkt (77 Neubauten je 1000 Wohnungen), Forchheim (65 je 1000 Wohnungen), Ansbach (60 je 1000) und sowie Kitzingen (54 je 1000) und Hassberge (49 je 1000). Der Vergleichswert der Städte liegt zwischen 20 und 30 Neuwohnungen je 1.000 Bestandswohnungen.

Auch bei den gewerblichen Nutzflächen zeigt sich das bekannte Muster, wonach im Umland der Städte verstärkt in Gewerbestandorte investiert wurde. So waren die gewerblichen Bauinvestitionen (2000 bis 2004) pro Betrieb in den Landkreisen deutlich höher als in den Städten. Spitzenreiter sind dabei die Landkreise Neumarkt, Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim und der Landkreis Tirschenreuth.

Weit über fünf Millionen Gäste kamen 2004 in die Metropolregion, darunter rund ein Fünftel aus dem Ausland. Sie bringen den Gasthöfen und Hotels 11 Millionen Übernachtungen. Als besonderer Magnet für ausländische Touristen wirkte der Landkreis Ansbach mit Rothenburg, Dinkelsbühl und Feuchtwangen. Er allein zog eine halbe Million Gäste an, darunter knapp 40 Prozent ausländische Besucher.

Bei insgesamt 12.000 Restaurants, Gasthäusern und Cafés in der Metropolregion entfallen auf 10.000 Einwohner durchschnittlich etwa 43 Betriebe des Hotel- und Gastgewerbes, ein Dichtewert, der deutlich über dem Schnitt in ganz Deutschland liegt (32 Betriebe je 10.000 Einwohner).
11.08.06


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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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