Sternwarte Neumarkt
Stern von Bethlehem
"Als Jesus geboren war, in Bethlehem, in Judäa, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem"
Sie folgten einem Stern, der vor ihnen herzog.
"Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben einen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen dem König zu huldigen..."
NEUMARKT. Wer kennt sie nicht, die Geschichte von den Heiligen drei Königen oder den drei Weisen aus dem Morgenland und dem dort herrschenden König Herodes,
der vor Schreck und Angst alle Neugeborenen töten ließ?
Was haben die Weisen aus dem Morgenland wirklich gesehen?
War es wirklich ein Stern? Der Stern von Bethlehem?
Am Freitag, um 19.30 Uhr wird Gerald Reiser auf der Fritz-Weithas-Sternwarte zusammen mit den Kindern und deren Eltern diesen
Fragen auf den Grund gehen.
Der letzte Kinderabend in diesem Jahr steht voll und ganz im Zeichen der Weihnachtsgeschichte.
Man hört immer wieder, dass die Geschichte des Sterns von Bethlehem einen realen Hintergrund haben könnte. Weltweit haben sich deshalb
die Wissenschaftler eingehend mit dieser Thematik beschäftigt und versucht, die biblischen Worte mit historischen Fakten auf Plausibilität
zu überprüfen und das nicht erst seit ein paar Jahren, sondern weiter zurückliegend, bereits im 4. und 5. Jahrhundert.
Ungefähr zu der Zeit der Geburt Christi soll es ein Himmelsphänomen gegeben haben, das die Menschen damals so faszinierte, dass sie es als
Gottesbotschaft interpretierten. Der Stern wird im Neuen Testament im Evangelium des Apostels Matthäus an zwei Stellen erwähnt.
Was ist also dran?
Im wohltemperierten Vortragsraum der Sternwarte werden diese Fragen speziell für die Kinder verständlich beantwortet.
Zu Beginn des eigentlichen Vortrages findet zunächst eine Preisverleihung statt. Die Sternwarte lud ab Mai bis Ende September zu einem
Luftballonweitflugwettbewerb ein, dessen Gewinner jetzt fest stehen. Der weiteste Ballon flog dabei über 300 Kilometer weit!
Attraktive Preise, etwa ein Fernrohr oder eine drehbare Sternkarte und noch vieles mehr werden vergeben.
Die Gewinner wurden schriftlich benachrichtigt und haben an diesem Abend zusätzlich freien Eintritt.
13.12.07
"Ein neues Bild"
NEUMARKT. Das Gündungsmitglied der Neumarkter Sternwarte, Dr. Gero Rupprecht von der Europäischen Südsternwarte (ESO), berichtet am Freitag zum Thema "Unser neues Sonnensystem". Beginn ist um 20 Uhr.
Auf kaum einem anderen Gebiet astronomischer Forschung hat es in den
vergangenen Jahren und Jahrzehnten größere Fortschritte gegeben als bei
der Erforschung des Sonnensystems. Sowohl die Beobachtung von der
Erde aus mit modernsten Teleskopen wie auch die Untersuchung mit
Raumsonden "vor Ort" haben diese Fortschritte möglich gemacht. Besucher des Vortrags sollen das "neue Bild unseres Sonnensystems" anhand aktueller Aufnahmen
und Filme kennenlernen.
Weiterer Schwerpunkt wird auch das Thema Exoplaneten sein. Darunter versteht man Planeten ausserhalb des Sonnensystems. Noch vor wenigen Jahren war dies ein sehr spekulatives Forschungsgebiet. Mittlerweile ist die technische Ausrüstung der Profiastronomen so hochentwickelt, dass genaue Beschreibungen der um die Nachbarsonnen kreisenden Himmelskörper gemacht werden können.
Rupprecht ist Mitglied dieser Forschergruppe. Mit Hilfe der größten Teleskope des Planeten, die im Observatorium auf dem Berg Cerro Paranal in Chile errichtet wurden, sind Messungen möglich, die ein sehr genaues Bild dieser Himmelskörper ergeben.
Als besonderes "Schmankerl" und passend zum Thema, ist noch der Komet 17p Holmes am Sternenhimmel zu bewundern (
wir berichteten). Klaren Himmel vorausgesetzt, ist einer der hellste Komet der letzten Jahre durch die Fernrohre der Sternwarte immer noch ein lohnendes Beobachtungsobjekt.
06.12.07
"Unbequeme Wahrheit"
NEUMARKT. Am Freitag um 20 Uhr zeigt die Fritz-Weithas-Sternwarte im Vortragsraum der Sternwarte auf dem Mariahilfberg den Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit - eine globale Warnung" des diesjähigen Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore.
Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion zum Thema Erderwärmung.
Der Termin stand schon längere Zeit fest und hat nun durch die Verleihung des Friedensnobelpreises noch an Aktualität gewonnen.
Der 58jährige US-Politiker verfolgt mit seinem Film einen hohen Anspruch: Er will nicht nur aufrütteln, sondern auch nüchtern argumentieren. Er traktiert das Publikum mit Zahlen und Grafiken, zitiert ausgiebig aus Fachveröffentlichungen und geht das Risiko ein, den Laien zu langweilen und beim Experten durchzufallen. Doch das Experiment gelingt. Selbst bei hartgesottenen Klimaforschern, die die Popularisierung ihrer Arbeit mit Argwohn verfolgen, kommt der Film an.
12.11.07
Fast wie ein neuer Stern...

"17P/Holmes"
Foto: Harald Liederer und Bernd Liebscher
NEUMARKT. Wegen des seit einigen Tagen plötzlich mit bloßem Auge sichtbaren Kometen "17P/Holmes" ändert die Neumarkter Sternwarte kurzfristig ihr Programm für Freitag: Auch erste Fotos wurden schon vom Neumarkter Mariahilfberg aus geschossen.
Der multimediale Vortrag "the hall of fame - Die besten Bilder des Weltraumteleskopes Hubble" (
wir berichteten) entfällt am Freitag. Er wird an einem anderen Termin gezeigt.
Die Neumarkter Sternwarte bietet stattdessen einen Kurzvortrag über die Sichtbarkeit des Kometen 17P/Holmes und bei klarem Wetter die Beobachtung dieses späktakulären Himmelskörpers an.
Der im Jahre 1892 entdeckte Komet "17P/Holmes" zieht normalerweise recht unauffällig seine Bahn zwischen Mars und Jupiter und der Sonne. Etwa alle sieben Jahre kommt er an der Sonne vorbei und verschwindet wieder - zuletzt am 4. Mai dieses Jahres.
Dabei wird er eigentlich nur so hell, daß er gerade noch mit größeren Sternwartenteleskopen gesehen werden kann.
Doch seit letzten Donnerstag ist dies anders. Aus noch ungeklärten Gründen schnellte seine Helligkeit um mehr als das 500000fache nach oben und läßt ihn sehr gut mit dem bloßem Augen erkennen. Im Sternbild Perseus nahe dem Hauptstern Algol leuchtet er quasi seit Donnerstag als neuer Stern am Firmament.
Was seinen Helligkeitsanstieg hervorgerufen hat ist den Wissenschaftlern noch ein Rätsel.
Interessant ist aber, daß im Jahre seiner Entdeckung ein ebensolcher sprunghafter Anstieg seiner Helligkeit den Astronomen Edwin Holmes den Ruhm des Entdeckers einbrachte.
Ein solcher Helligkeitsausbruch wurde noch von keinem anderen Kometen beobachtet und ruft deshalb bei der Fachwelt besonderes Interesse hervor.
Komet Holmes steht ab etwa 20 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Seine höchste Stellung, quasi fast im Zenit, erreicht er gegen 3 Uhr morgens. Um den Kometen zu finden, geht man am besten vom bekannten Himmels-W, dem Sternbild Kassiopeia, aus. Unterhalb der Kassiopeia befindet sich das Sternbild Perseus, das ungefähr wie ein umgedrehtes "y" ausschaut. Links neben dem hellsten Stern, Algol, im Perseus (etwa an der Gabelung des "y") fällt ein weiterer heller Stern auf, der aber etwas diffus wirkt. Das ist der Komet "17P/Holmes".
Er ist jetzt das zweithellste Objekt im Sternbild Perseus. Seine Helligkeit ist rund 30 Mal heller als das Licht der schwächsten, mit dem bloßem Auge sichtbaren Sterne.
Bereits in einem Fernglas erscheint er als ausgedehntes Objekt, zur Zeit ein Drittel des Vollmonddurchmessers. Ein typischer Schweif ist aber nicht zu sehen. Man schaut vermutlich direkt von vorne auf den Kern, der sich von der Erde wegbewegt. Um das Kerngebiet hat sich eine Koma gebildet, die auf Fotografien zunächst gelblichweiß ist, in den Randbezirken, die übrigens scharf abgegrenzt sind, ist eine grünliche Färbung erkennbar.
Es wird erwartet, daß in den nächsten zwei Wochen sein scheinbarer Durchmesser auf Vollmondgröße anwachsen wird.
Ob der Komet von einem anderen Himmelskörper getroffen wurde, oder Gase den Kern aufgerissen haben ist derzeit noch nicht bekannt.
Mitglieder der Sternwarte lichteten bereits den Kometen ab.
Das Foto wurde 20 Sekunden belichtet mit einer Brennweite von 1000 Millimeter.
31.10.07
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