Christlich Soziale Union

"An einem Strang ziehen"


Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek begrüßt die Gäste bei der Feierstunde im Reitstadel zur 60. Wiederkehr des Gründungsjahres der CSU in Neumarkt.
Fotos: Erich Zwick


Die beiden Gründungsmitglieder Hans Graser und Martin Fuchs
erhalten aus der Hand von Kreisvorsitzendem Albert Füracker
und Stadtverbandsvorsitzendem Helmut Jawurek die Dankesur-
kunde des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber.
NEUMARKT. "Wer den Kopf hängen lässt, verliert den Überblick". Diesen Satz schrieb CSU-Kreisvorsitzender Albert Füracker seinen Parteifreunden im Stadtverband ins Stammbuch, die am Sonntag mit einem Festgottesdienst und einer eher besinnlichen Feierstunde im Reitstadel der 60. Wiederkehr ihrer Parteigründung in Neumarkt gedachten.

Damit spielte der auf Integration bedachte Redner "durch die Blume" auf das enttäuschende Ergebnis der letzten Bundestagswahl und auf das Debakel beim Neumarkter OB-Urnengang an. "Wir wollen an einem Strang ziehen", gab er als Parole für die nächsten Jahrzehnte aus, und erinnerte daran, "dass immer dann, wenn die CSU geschlossen auftritt, sie auch die Wahlen gewinnt."


Die Festgäste zollen den drei Jubiläums-Rednern Helmut Jawu-
rek, Herbert Fischer und Albert Füracker geziemenden Applaus.
Einen Reim auf diese Aussage konnte sich jeder der Festgäste selber machen, die von Stadtverbandsvorsitzendem Helmut Jawurek begrüßt wurden. Im Eifer des Trubels, hervorgerufen durch die Zeitnot wegen der "Überlänge" des Gottesdienstes, wurden glatt einige übersehen, die es verdient hätten, auch namentlich genannt zu werden. Andere, mit deren Anwesenheit man hätte rechnen müssen, glänzten aber durch Abwesenheit.

Bezirksvorsitzender Hans Spitzner ließ sich durch MdL Herbert Fischer entschuldigen, weil er in seiner Eigenschaft als Staatssekretär an einem Neujahrsempfang teilnehmen musste. Fischer kündigte aber dessen Erscheinen für den Abend zum Festakt für Altlandrat Josef Werner Bauer an.


Das Jubiläum war mit einer Wanderausstellung "60
Jahre CSU in Bayern" angereichert. Die "Eierausga-
be" war beim Wahlkampf zum Bayerischen Landtag
im Jahre 1946 ein brennendes Thema. Damals "von
der SPD verschwiegen" - heute von allen belächelt.
Mit besonderer Freude begrüßte Helmut Jawurek die frühere Bundestagsabgeordnete Barbara Lanzinger aus Amberg, den langjährigen Landtagsabgeordneten "unseren Rupp-Spez", MdB Alois Karl, Landrat Albert Löhner, Bezirksrat Hans Bradl, Bürgermeister Erich Bärtl und dessen CSU-Kollegen aus dem Umland.

"Die CSU hat Bayern geprägt und vom rückständigen Agrarstaat zum innovativen Standort entwickelt", erinnerte der Stadtverbandsvorsitzende an die "mutigen Frauen und Männer, die dies bewerkstelligten." Besonders hob er neben Geistlichen Rat Ludwig Heigl die Persönlichkeiten hervor, die am 26. Dezember des Jahres 1945 in der Sakristei der Hofkirche den Grundstein für die Partei legten, die sich anfangs "Christlich-soziale Einigung " nannte.

Auf die Gründerväter, darunter mit Anna Fuchs der einzigen Frau und Mutter des späteren Stadtkämmerers, kam auch der Stadtverbandsvorsitzende von 1978 bis 1998, MdL Herbert Fischer, zu sprechen, wobei er die noch zwei lebenden Gründungsmitglieder, Hans Graser und Martin Fuchs, in den Reihen der Festversammlung begrüßen konnte. Sie wurden anschließend mit der Dankesurkunde des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber belohnt.

Unverhohlen sprach MdL Fischer aber auch davon, dass die CSU gegenwärtig die "schlechteste Wegstrecke ihrer Geschichte" zurückzulegen habe. Der Grund dafür sei aber nicht darin zu suchen, dass der bayerische Ministerpräsident nicht dem Bundeskabinett beigetreten sei, sondern dass Inhalte nicht in der wünschenswerten Weise vermittelt werden konnten: "Die CSU war und ist eben keine Schönwetterpartei."


Die beiden Geehrten inmitten von Neumarkter CSU-"Urgesteinen": MdB Alois Karl, Landrat Albert Löhner, MdL Herbert Fischer, Helmut Jawurek, Albert Füracker und Erich Bärtl.

"Wir müssen in der Zukunft aus der Vergangenheit lernen", gab Kreisvorsitzender Füracker den Mitgliedern der 14 Neumarkter Ortsverbände vieldeutig mit auf den Weg und beschwor gleichzeitig den Zusammenhalt: "Die CSU ist in allen Schichten der Bevölkerung verwurzelt und nicht nur bei einer bestimmten Klientel wie die FDP." Daher müsse die CSU eine "berechenbare Politik" machen, damit wieder Wahlergebnisse von "50 plus X" eingefahren werden können. Der Auftrag für die Partei sei, für den Bürger da zu sein und nicht der Bürger für die Partei.
Erich Zwick

15.01.06

Gründung in der Sakristei

NEUMARKT. Die CSU beginnt ihre 60-Jahr-Feier am Sonntag mit einem Gottesdienst am Gründungsort: in der Hofkirche.

In der Sakristei der Kirche schlug vor sechs Jahrzehnten, am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1945, die Geburtstunde der Christlichen Sozialen Union in Neumarkt, schreibt Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek in seiner Einladung zu der Feierstunde am Sonntag, die um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Hofkirche beginnt.

Um 10 Uhr trifft man sich dann gleich nebenan im Reitstadel zur der Feier mit der Ausstellungseröffnung "60 Jahre CSU in Bayern". Dabei sollen unter anderen der Stadtverbandsvorsitzende von 1978 bis 1998, MdL Herbert Fischer, und Kreisvorsitzender Albert Füracker sprechen.

Mit Hochachtung blicke man auf die Männer der ersten Stunde, "die noch unter uns sind": Hans Graser und Martin Fuchs. Nach den Worten Jawureks hätten sie zusammen mit Geistlichem Rat Ludwig Heigl und anderen die "politischen und geistigen Fundamente für den Wiederaufbau und die großartige Entwicklung in Neumarkt gelegt".

Seit dieser Zelt hätten die drei CSU-Oberbürgermeister und die CSU mit ihrer Mehrheit im Stadtrat viel für die Stadt Neumarkt erreicht. Neumarkt könne sich sehen lassen und brauche keinen Vergleich mit anderen Städten zu scheuen.

Die CSU stehe auch heute vor großen Herausforderungen, erklärte Jawurek. Gemeinsam könnne man diese aber bewältigen und die Erfolgsgeschichte der CSU fortschreiben. "Unser Politikverständnis von Tradition und Fortschritt und unser Kompaß des christlichen Menschenbildes lassen uns mit Zuversicht das Kommende erblicken".
15.01.06

"Kein Stillstand"


Im Jahr der Fußball-WM den "Mannschaftsgeist" beschworen: der neue Fraktionsvorstand (sitzend) mit
den Bürgermeistern Arnold Graf und Erich Bärtl sowie CSU-Stadtverbandsvorsitzenden Helmut Jawurek.
Fotos: Erich Zwick

Ferdinand Ernst, neugewählter Vorsitzender der Neu-
markter CSU-Stadtratsfraktion.
NEUMARKT. Nach der erdrutschartigen Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl haben die CSU-Stadträte jetzt selbst noch für ein kleines "Nachbeben" gesorgt: Sie gaben sich einen neuen Fraktionsvorstand, an dessen Spitze Ferdinand Ernst steht (neumarktonline berichtete bereits am Montagabend darüber).

Am Dienstag Abend absolvierte der in geheimer Wahl bestimmte neue Fraktionsvorsitzende seinen ersten öffentlichen Auftritt vor der Neumarkter Presse. Mit dabei: seine drei Stellvertreter Gisela Burger, Dr. Heinz Sperber und "Shooting-Star" Ruth Dorner, die wegen "ihrer breiten Zustimmung in der Öffentlichkeit" und als Agenda-Beauftragte neu in den Vorstand gehievt wurde.

Arnold Graf, der nach fast 16 Jahren seine Funktion als Fraktionsvorsitzender in jüngere Hände legen wollte, ließ aber keinen Zweifel daran, dass er das Amt des Bürgermeisters bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2008 ausüben möchte. Dies bekräftigte auch der 2. Bürgermeister Erich Bärtl für seine Person.


Der vierköpfige CSU-Stadtratsfraktionsvorstand: Dr. Heinz Sper-
ber, Gisela Burger, Ferdinand Ernst und Ruth Dorner.
Obwohl der Begriff "Kommunalwahl 2008" so wenig wie möglich in den Mund genommen wurde, so täuschte nichts darüber hinweg, dass mit dem 9. Januar die ersten Weichen für die kommende Periode gestellt wurden und die CSU-Fraktion alles daran setzen wird, ihre Mehrheit im Stadtrat auch über das Jahrzehnt hinaus zu behalten.

"Ohne uns kann der Oberbürgermeister nicht regieren", lautete die versteckte Botschaft, die aber mit der Beteuerung auf gute Zusammenarbeit erheblich abgemildert wurde. "Der Mehrheitsfraktion ist eine besondere Verantwortung für die Stadt übertragen, deren sie sich nach wie vor würdig erweisen wird", unterstrich Ferdinand Ernst, wobei er die Erfolge in der Rückschau als "Mannschaftsleistung der CSU-Stadträte" verstanden wissen will. Trotzdem hob er mit Bürgermeister Arnold Graf eine Einzelpersönlichkeit hervor, der viel zu verdanken sei. Deshalb hätte ihn die Fraktion am Vortag mit "standing ovations" für seine Verdienste geehrt.

In Neumarkt dürfe kein Stillstand eintreten, warnte der überschwänglich Bedankte und mahnte eine Weiterführung der begonnenen Projekte an. "Die angestoßenen Vorhaben müssen wir in die Realisierungsphase bringen", betonte Arnold Graf, wobei er die Stadthalle mit einem Hotel und das Fachmarktzentrum am Unteren Tor als vordringlich einstufte.


"Shooting-Star" Ruth Dorner, eine der Stellvertreten-
den Fraktionsvorsitzenden.
Als weitere Schwerpunkte nannte der erfahrene Kommunalpolitiker die Ansiedlung einer Zweigstelle der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg, die Weiterführung der Altstadtsanierung, wobei er die Türmergasse im Visier hatte, eine Wohnanlage zwischen dem Weißenfeldplatz und der Christuskirche und den Lückenschluss in der Bahnhofstraße, um nur einige zu nennen.

Auf Details zum Projekt "Stadthalle" ging CSU-Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek ausführlich ein. Stadtrat und Bürgerschaft hätten bereits "die absolut richtige Entscheidung" getroffen, so dass eine "internationale Ausschreibung" unmittelbar bevorstehe und mit vier bis fünf Unternehmen noch in diesem Jahr Verhandlungen aufgenommen werden können.

Dieses weite Feld und andere Probleme - wie die Brückenbauwerke über die Umgehungsstraße (Arnold Graf: "Es war immer ein Fehler, wenn auf eine Brücke verzichtet wurde") werden auch bei der Klausurtagung der CSU-Stadtratsfraktion am 11. Februar zur Sprache kommen.
Erich Zwick

10.01.06


Anfang ... 600 - 601 - [602] - 603 - 604 ... Ende

Übrigens: Sie können jetzt alle Themen aus neumarktonline auch im NEUMARKTER FORUM diskutieren
Telefon Redaktion


Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang