Statistiken aus Bayern
Mehr Unfälle, weniger Opfer
NEUMARKT. Mehr Unfälle, aber weniger Tote, Verletzte und Sachschaden - das ist die Jahresbilanz der Polizei für den südlichen Landkreis.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich der für den Landkreis-Süden zuständigen Polizeinpektion Parsberg stieg nach 700 im Jahr 2006 auf 779 Unfälle im Jahr 2007 .
Bei diesen Unfällen wurden zwei Menschen getötet (Vorjahr: 3) und 109 (174) verletzt.
Bei allen Verkehrsunfällen zusammen entstand Sachschaden in Höhe von 499.000 Euro. Im Jahr 2006 lag dieser Betrag noch bei 924.000 Euro.
Allerdings sind die von den Versicherungen zu leistenden Summen um ein Vielfaches höher. Dem reinen Sachschaden müssen Kosten wie Nutzungsausfall, Mietwagen, Arbeitsausfall, Krankenhauskosten, Reha, Kosten für Operationen, Abfindungen über bleibende Schäden bis hin zum Todesfall hinzugerechnet werden.
Während im Jahr 2006 in 84 Fällen als Unfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" festgestellt wurde, reduzierte sich diese Anzahl im Jahr 2007 auf 52.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Unfallflucht fiel um 30,6 Prozent von 49 im Jahr 2006 auf 34 im Jahr 2007. Die Aufklärungsquote betrug 55,8 Prozent, im Vorjahr 38,77 Prozent.
| 2007 | 2006 | Differenz
|
Gesamtzahl der Verkehrsunfälle | 779 | 700 | = +11,28
|
Sachschaden | 499.000 | 924.000 | = - 45,99
|
VU mit Personenschaden | 84 | 109 | = -22,9
|
Verletzte Personen | 109 | 174 | = -37,35
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Getötete Personen | 2 | 3 | = -33,33
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VU als Kleinunfall | 608 | 493 | = +23,32
|
VU mit Unfallflucht | 34 | 49 | = - 30,6
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geklärt | 19 | 19 | = +-0,00
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VU mit Alkohol | 7 | 12 | = -41,66
|
Positiv festzustellen war bei der Parsberger Polizei vor allem auch der Rückgang der Anzahl der Verkehrsunfallflucht und die gleichzeitige Steigerung der Aufklärungsquote. Die Aufklärung von 19 Unfallfluchten bei 34 angezeigten Straftaten sei in erster Linie den aufmerksamen Bürgern zu verdanken, die es der Mühe Wert fanden, die Polizei zu verständigen, hieß es bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik.
Zur Bekämpfung der Hauptunfallursache, der nicht angepassten Geschwindigkeit, wurden massive Geschwindigkeitskontrollen mit Lichtschranken, Radarmessgeräten und mit der Laserpistole durchgeführt. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass im Zuständigkeitsbereich der Pol
izeiinspektion Parsberg im Jahr 2007 zwei Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden:
Im April 2007 lief ein 19jähriger Fußgänger bei Seubersdorf auf dem Nachhauseweg von einer Rocknachtveranstaltung in ein Auto (
wir berichteten) und am Heiligen Abend kam eine 34 jährige Frau in ihrem Opel Corsa ums Leben (
wir berichteten). Eine 43jährige Van-Fahrerin hatte im Gemeindebereich Hohenfels (bei Rackendorf) die Vorfahrt missachtet und ihr Fahrzeug gerammt.
05.03.08
Weniger Straftaten im Landkreis

Die "Häufigkeitszahl" liegt im Landkreis Neumarkt bei 34 - Die
Stadt Regensburg leidet gleichzeitig unter 105 Straftaten pro
1000 Einwohner.
NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt ist die Zahl der Straftaten leicht zurückgegangen. Pro 1000 Einwohner zählte die Kriminalpolizei 34 Delikte - deutlich weniger als andere Nachbarlandkreis ohne Kreisfreie Städte. Am Dienstag wurde die Kriminalstatistik ausführlich vorgestellt.
Leitender Polizeidirektor Rudolf Kraus ging bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2007 der Polizeidirektion Regensburg auch ausführlich auf den Landkreis Neumarkt ein, wo es im letzten Jahr weniger Delikte als im Vorjahr gab - im Gesamtbereich der Direktion stieg dagegen die Zahl leicht an.
Polizei als Anstifter...
Als Journalist sollte man sich ja tunlichst über Tippfehler oder Stilblüten von anderen Menschen nicht lustig machen...
Aber wenn es halt gar zu schön ist: Kripo-Pressesprecher Michael Rebele hatte am Dienstag in der Kriminal-Statistik ein ganz neues Delikt erfunden - die "polizeilich motivierte Kriminalität".
Gemeint waren natürlich die "politisch" motivierten Straftaten. Rebele nahm es mit Humor, als ein Redakteur von "neumarktonline" telefonisch genauere Auskünfte über die von der Polizei angestifteten Bösewichte wissen wollte.
Er sandte dann aber sofort ein zweites Email mit der Berichtigung an alle Zeitungsredaktionen - damit die "polizeilich motivierte Kriminalität" nicht ernsthaft in die Berichterstattung einfließt...
Im Landkreis Neumarkt mit seinen Polizeiinspektionen in Neumarkt und Parsberg ging die Zahl der Straftaten von 4.429 auf 4.375 Delikte zurück - ein Minus von 54 Fällen oder 1,2 Prozent. Dabei mache sich in der Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Neumarkt durchaus "der Einfluss des Ballungsraumes Nürnberg besonders bemerkbar", hieß es.
Zu 2.772 geklärten Fällen wurden im letzten Jahr 2.184 Tatverdächtige ermittelt. Dies entspricht
einer Aufklärungsquote von 63,4 Prozent (Vorjahr: 65,7 Prozent).
Von den ermittelten Tatverdächtigen waren 371 (17,0 Prozent) Nichtdeutsche.
Insgesamt waren 116 Kinder, 318 Jugendliche, 247 Heranwachsende und
1503 Erwachsene an den Taten beteiligt.
Mit 1.274 Tatverdächtigen waren insgesamt 58,3 Prozent in der Tatortgemeinde
wohnhaft.
Im Landkreis Neumarkt waren 45 politisch motivierte Straftaten,
darunter auch sieben Gewalttaten, von der Polizei zu bearbeiten. Die Motivation der Straftaten war 35 mal rechts-,
einmal links-, zweimal ausländerextremistisch orientiert. Fünf Straftaten
hatten einen "sonstigen" politischen Hintergrund.
Statistiken zum Landkreis Neumarkt
(Zur Vergrößerung auf die Grafiken klicken)

Delikte Polizeiinspektionen Neumarkt und Parsberg

Deliktarten

Diebstahlsarten

Statistik Landkreis Neumarkt

Statistik Stadt Neumarkt

Zehn-Jahres-Vergleich in der Stadt Neumarkt
Von den Gewalttaten waren fünf rechtsextremistisch, eine linksextremistisch und eine "ausländerextremistisch" beeinflußt.
Leitender Polizeidirektor Rudolf Kraus ging dann auf den Bereich der Polizeidirektion Regensburg ein - flächenmäßig die größte in Bayern. 572.438 Bürger haben hier ihren Erstwohnsitz, dies auf einer Fläche von 4.328 Quadratkilometern. Eingeschlossen dabei ist auch der an der tschechischen Grenze verlaufende Übertragungsbereich der bisherigen Grenzpolizeiinspektionen Furth i. Wald. Diese nahmen mit Unterstützung der überörtlich zuständigen Dienststellen (Verkehrspolizeiinspektion, Kriminalpolizeiinspektion), bis zum Ablauf des Jahres 2007 auch die allgemeinen Polizeiaufgaben wahr.
Zwölf regionale Polizeiinspektionen und drei Polizeiwachen gewährleisteten im vergangenen Jahr den Dienstbetrieb. Dazu kommen Kriminal- und Verkehrspolizei, Einsatzzug, Zivile Einsatzgruppe, Diensthundetrupp und Wasserschutzpolizei.
Im Direktionsbereich agiert auch noch die Bundespolizeiinspektion Regensburg. Sie bearbeitet Sicherheitsstörungen auf dem Gelände der Deutschen Bahn. Deren Zahlen fließen aber nicht in die Statistik der Polizeidirektion Regensburg ein.
Insgesamt waren 25.670 Delikte (2006: 25.287) zu bearbeiten, was einen leichten Anstieg um 1,5 Prozent bedeutet.
Die Häufigkeitszahl ist die Auflistung der insgesamt bekannt gewordenen Fälle, errechnet auf 1.000 Einwohner. Sie beträgt für den gesamten Schutzbereich der Polizeidirektion Regensburg "45". Kraus erinnerte hier an das Jahr 2004, als die Häufigkeitszahl im Direktionsbereich bei 53 lag. Leicht gesunken ist die Aufklärungsquote, nämlich um 1,5 Prozent, von 62,8 auf 61,3 Prozent. Bayernweit beträgt die Aufklärungsquote 64,3 Prozent.
Ein Anstieg um 8,1 Prozent war bei Diebstahlstraftaten unter erschwerten Umständen, sowie um 26 Prozent (+ 199 Fälle) bei Sachbeschädigungen im öffentlichen Bereich, ferner im Bereich der Straßenkriminalität (+6,9 Prozent), erkennbar. Rückgänge verzeichneten die Gewaltkriminalität (- 57 Fälle = 7,1 Prozent), der Fahrraddiebstahl (-10,1 Prozent) sowie die Betrugsdelikte, wo 229 Fälle (- 6,5 Prozent) weniger abzuarbeiten waren.
Gewaltkriminalität
Darunter fallen zum Beispiel Mord, Totschlag, Raubdelikte sowie gefährliche und schwere Körperverletzung. Die Zahl der Delikte fiel erfreulicherweise von 799 (2006) auf 742 Fälle, womit eine Reduzierung um 7,1 Prozent zu Buche schlägt. Bei 82,5 Prozent liegt die Aufklärungsquote zu diesen gravierenden Straftaten, bei denen elf Mal auch Schusswaffen zur Anwendung kamen.
Straßenkriminalität
Dieser Deliktsbereich schlägt in der Gesamtbilanz mit 23,6 Prozent erheblich zu Buche. Hier ist auch ein Anstieg um 6,9 Prozent (390 Delikte) zu verzeichnen. In Zahlen bedeutet dies 646 Straftaten (Vorjahr 5.656). In fünf der Fälle kam es zum Schusswaffengebrauch. Zur Relativierung dieser auf den ersten Blick doch hoch wirkenden Zahl erklärte Kraus, dass 964 Delikte (+199 = 26 Prozent) sogenannte "Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen" sind. Weitere 1.494 Fälle (+83 = 5,9 Prozent) entfallen auf Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen. Vandalismus, Aggressionsabbau oder Frustration, alles allzu oft gepaart mit Alkoholeinfluss, führen meist zu diesen Straftatenwaren oftmals der
Diebstahlskriminalität
Sie ist im Vergleich zum Vorjahr 2006 leicht gestiegen. 258 Fälle "plus" (+ 2,7 Prozent) beträgt die Steigerungsrate. Fast 40 Prozent nimmt die Diebstahlskriminalität insgesamt am "großen Kuchen" der Straftaten ein, was 9928 Delikten gleichkommt. Interessant hierbei die Zahl aus dem Jahr 1996, wo es 12.412 angezeigte Diebstähle waren - ein Anteil von annähernd 50 Prozent an der Gesamtkriminalität. Der grundsätzlich rückläufige Trend der Vorjahre setzte sich im Jahr 2007 leider nicht fort.
Betäubungsmittelkriminalität
Dieser Bereich hat wie im Bayernschnitt (3,3 Prozent) mit 3,7 Prozent einen verhältnismäßig geringen Anteil. 994 Taten stehen 873 aus dem Jahr 2006 gegenüber, was einen Anstieg um 8,1 Prozent bedeutet. Anders sieht die Zahlenkonstellation im Stadtgebiet Regensburg aus. Hier schlug man mit der Schaffung einer Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der indirekten Beschaffungskriminalität (AGIB) einen gänzlich neuen Weg ein. Dies auch vor dem Hintergrund, dass eine Vielzahl von Konsumenten harter und weicher Drogen ihre Sucht durch Diebstähle oder Hehlerei finanzieren. So ist hier ein weitaus höherer Anstieg (+ 34,8 Prozent) zu verzeichnen.
Vorangegangener Drogenkonsum führte im Jahr 2007 für 18 Menschen zum Tod (2006: 13) In diesem Anstieg spiegelt sich der Bayerische Trend wider.
Sonstige Straftaten
Darunter fallen zum Beispiel Vermögens- und Fälschungsstraftaten, aber auch Sachbeschädigungen, Umweltdelikte oder der Bereich der Brandstiftungen. Einen erfreulichen Rückgang (-5,5 Prozent), verzeichneten die Vermögens- und Fälschungsdelikte (4.400 zu 4.158). Beim Betrug durch Sozialversicherungsträger zeichnete sich ein Anstieg um 40 auf 119 Fälle ab, was etwa 33 Prozent sind. Um 8,6 Prozent (232), auf 212 Delikte ist der Warenbetrug zurückgegangen. Dazu gehört auch der Betrug im Internet, insbesondere auf entsprechenden Auktionsplattformen. Berücksichtigt werden muss jedoch, dass von den 136 ermittelten Tatverdächtigen nur 91 im Schutzbereich der Polizeidirektion wohnhaft waren oder hier gehandelt haben.
Anstiege gab es bei den vorsätzlichen Brandstiftungen: 36 Fälle statt 27 im Vorjahr - annähernd zwei Drittel ( 63,9 Prozent) klärten die Ermittler. Auch beim Delikt "Sachbeschädigung" gab es einen Anstieg um 6,9 Prozent zu verzeichnen. Den Löwenanteil bilden dabei Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen mit 1.494 Fällen, was 46,1 Prozent am Gesamtbestand (3.239) bedeutet. Nur geringfügig reduzierte sich die Anzahl der Umweltdelikte, nämlich von 73 auf 70.
Politisch motivierte Kriminalität
Hier macht es die herrschende Gesamtlage erforderlich, die Situation kontinuierlich akribisch zu beobachten und auszuwerten, hieß es von der Kripo. Politische Entscheidungen und Entwicklungen, sowie das Verhalten "bestimmter Gruppierungen" gäben immer wieder Anlass zu "polizeilichen Maßnahmen verschiedenster Art".
Im Jahre 2007 waren im Direktionsbereich 9 (2006: 3) von Rechtsextremen begangene politisch motivierte Gewalttaten zu verzeichnen. Es gelang elf Tatverdächtige zu ermitteln - somit liegt die Aufklärungsquote bei 100 Prozent. Beim dem Linksextremismus zuzuordnenden Klientel waren es 13 (2006: 16) politisch motivierte Taten, meist im "Dunstkreis" rechtsextremistischer Veranstaltungen.
Opfersituation und Schadenshöhen
Nicht nur auf die Täter, sondern auch auf die Geschädigten von Straftaten müsse in einer Kriminalstatistik eingegangen werden. Es waren 4.326 Bürger nahezu jeglichen Alters, die Opfer einer Straftat geworden sind (2.745 männlich, 1.581 weiblich).
Der durch Straftaten verursachte Gesamtschaden liegt im Direktionsbereich bei annähernd 35,5 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfällt hier auf die Vermögens- und Fälschungsdelikte, mit etwa 19 Millionen Euro. Insgesamt ist hier aber ein äußerst erfreulicher Rückgang um 57,4 Prozent festzustellen.
04.03.08
Insel der Seligen ?

Bei der Kripo-Pressekonferenz: POR Thomas Schöniger, PP Hans Junker, KD Alfons Raith und Ltd. PD Josef Heisl.

Die "Häufigkeitszahl" liegt im Landkreis Neumarkt bei 34 - Die
Stadt Regensburg leidet gleichzeitig unter 105 Straftaten pro
1000 Einwohner.
NEUMARKT. Im Raum Neumarkt kamen im letzten Jahr 34 Straftaten auf 1000 Einwohner - weit weniger als in Bayern.
Eine "Insel der Seligen" ist der Landkreis damit zwar nicht unbedingt, doch bei der Präsentation der Kriminalstatistik im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern/Oberpfalz leuchtete der Raum Neumarkt doch hell auf der Landkarte: Nur der Landkreis Regensburg und der Landkreis Amberg-Sulzbach haben eine geringere Kriminalitätsrate - aber dieser Vergleich hinkt, da die kreisfreien Städte nicht eingerechnet sind.
Die Zahl der im Jahr 2007 im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern/Oberpfalz erfassten Straftaten ist gegenüber dem Vorjahr auf gleichem Niveau geblieben. Insgesamt wurden 106.235 Straftaten (ohne Verkehrsdelikte) registriert. Dies bedeutet eine geringe Zunahme um 0,1 Prozent oder 67 Fälle gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich ist für Bayern ein Rückgang von 1,0 Prozent zu verzeichnen. Die Fallzahlen haben damit nach dem Wert von 2006 den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht.
Im Regierungsbezirk Oberpfalz betrug die Zunahme 1,9 Prozent oder 980 Fälle, während die Straftaten im Regierungsbezirk Niederbayern um 679 Fälle (-1,3 Prozent) zurückgingen.
Wie in den Vorjahren beinhalten die statistischen Zahlen auch die von den ehemaligen Grenzpolizeiinspektionen an der Grenze zu Tschechien bearbeiteten Fälle.
Die Kriminalitätsbelastung im Präsidialbereich ist im Jahr 2007 auf 4.584 Straftaten pro 100.000 Einwohner geringfügig gestiegen. Sie liegt aber weiterhin deutlich unter der für Bayern errechneten Häufigkeitszahl von 5.338 Straftaten pro 100.000 Einwohner.
Von den 106.235 erfassten Straftaten konnten 71.561 geklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 67,4 Prozent und liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt von 64,3 Prozent.
Diebstahl
Insgesamt 31,2 Prozent, also knapp ein Drittel der Gesamtstraftaten, sind dem Diebstahlsbereich zuzuordnen. Hier ist ein geringer Anstieg um 0,2 Prozent (61 Fälle) von 33.085 Fällen im Vorjahr auf 33.146 im Jahr 2007 zu verzeichnen. Bei den einzelnen Deliktsgruppen des Diebstahlsbereiches haben sich keine bedeutsamen Veränderungen ergeben.
Beachtlich ist aber, dass die Ladendiebstähle erneut zurückgegangen sind. So wurden im Jahr 2007 6.579 (-7,1 Prozent) Fälle registriert, im Vorjahr noch 7.081.
Gewaltkriminalität
Die Gewaltkriminalität stagniert seit dem Anstieg im Jahr 2002 auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Situation nahezu unverändert.
Die Aufklärungsquote im Bereich der Gewaltkriminalität konnte leicht gesteigert werden und liegt mit 85,7 Prozent (Vorjahr 85,1 Prozent). nach wie vor sehr hoch.
Das Segment der Gewaltkriminalität ist geprägt von den gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Diese Delikte nehmen etwa vier Fünftel der Gewaltkriminalität ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 1,4 Prozent (35 Straftaten) festzustellen. Fast 44 Prozent der Täter gefährlicher und schwerer Körperverletzungen sind unter 21 Jahre alt, wobei männliche Tatverdächtige (über 86 Prozent) dieses Deliktsfeld deutlich dominieren.
Bei den vorsätzlichen Tötungsdelikten wie auch bei den Vergewaltigungs- und Raubdelikten ist ein teilweise deutlicher Rückgang festzustellen.
Straßenkriminalität
Die Straßenkriminalität (also Delikte im öffentlichen Raum) ist 2007 erstmals seit Jahren wieder angestiegen. Die Zahl der Straftaten in diesem Segment mit 20.344 liegt damit auf dem Niveau der Jahre 2001 bis 2004.
Zahlenmäßig schlägt vor allem der Bereich "Sonstige Sachbeschädigung auf Straßen und Plätzen" (Anstieg um 884 Fälle von 2.872 auf 3.756), also der Vandalismus, und "Sachbeschädigung an Kfz" (Anstieg um 429 von 4.854 auf 5.283) zu Buche.
Rauschgiftkriminalität
Nach dem kontinuierlichen Anstieg bis zum Jahr 2005 sank auch im vergangenen Jahr, wie bereits 2006, weiterhin die Zahl der festgestellten Fälle. Im Vergleich zum Jahr 2006 fiel 2007 die Zahl der festgestellten Rauschgiftverstöße um 307 auf 5.966 Fälle, was einem Minus von 4,9 Prozent entspricht. Der Wert liegt damit unter dem des Jahres 2002 (5.991).
Die Veränderung der Altersstruktur der letzten Jahre zeigt ein interessantes Bild. Der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen stieg seit dem Jahr 2003 von 58,6 Prozent auf mittlerweile 73,3 Prozent an. Im selben Vergleichszeitraum verringerte sich dagegen der Anteil der Unter-21-Jährigen von 41,4 Prozent auf 26,7 Prozent.
Die Zahl der Drogentoten hat sich mit 57 Personen (Vorjahr 49) um 16,3 Prozent gegen über dem Vorjahr erhöht und liegt damit über dem Negativrekord des Jahres 1998. Die Statistik des Jahres 2002 wies mit 29 Todesopfern den niedrigsten Wert im Zehn-Jahres-Vergleich aus.
Die zahlenmäßige Zunahme bei den Drogentoten von 2006 auf 2007 entspricht tendenziell der Entwicklung in Bayern (+26,7 Prozent) und auf Bundesebene (+7,3 Prozent).
Das Durchschnittsalter der Drogenopfer in Ostbayern lag im Berichtszeitraum bei 30 Jahren bei einer Altersspanne von 19 bis 54 Jahren.
Betrugs- und Wirtschaftskriminalität
Die Statistik 2007 weist in der Wirtschaftskriminalität 2.147 Delikte aus. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung um 520 Fälle oder 32,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2006.
Neben einer Abnahme bei den Urkundenfälschungen mit -14,7 Prozent (417 Fälle) ist auch ein Rückgang bei den Betrugsstraftaten um 2,7 Prozent (384 Fälle) zu verzeichnen.
Der stärkste Anstieg ist neben der Computerkriminalität mit 12,6 Prozent (88 Fälle) bei den Insolvenzstraftaten mit 41,8 Prozent (41 Fälle) festzustellen.
Kinder- und Jugendkriminalität
Im zurückliegenden Jahr 2007 wurden im Präsidialbereich von den insgesamt 51.986 ermittelten Tatverdächtigen 2.105 (4,0 Prozent) Kinder, 5.710 (11,0 Prozent) Jugendliche und 5.433 (10,5 Prozent) Heranwachsende festgestellt.
Die Unter-21-Jährigen nahmen damit insgesamt einen Anteil von 25,5 Prozent (Vorjahr: 24,4 Prozent) der Gesamttatverdächtigen ein, der höchste Anteil in den letzten 10 Jahren.
Bei den tatverdächtigen Kindern wurde im vergangenen Jahr entgegen dem in den zurückliegenden Jahren festgestellten Abwärtstrend erstmals eine Steigerung um 190 Fälle (9,9 Prozent) festgestellt. Auch bei den Jugendlichen stieg die Tatverdächtigenzahl um 251 (4,6 Prozent). Dagegen konnte bei den heranwachsenden Tatverdächtigen ein Rückgang um 272 (-4,8 Prozent) festgestellt werden, der niedrigste Stand seit 10 Jahren.
Politisch motivierte Straftaten
Innerhalb der politisch motivierten Straftaten nahmen die Delikte im rechtsextremistischen Spektrum ab. Im Bereich der politisch motivierten Straftaten - links - musste eine leichte Zunahme registriert werden.
Im rechtsextremistischen Deliktsbereich wurden 405 Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 19 Fälle (-4,5 Prozent) dar. 276 der 405 Straftaten sind so genannte Propagandadelikte, worunter z. B. das Verwenden des Hakenkreuzes fällt. Der restliche Anteil setzt sich aus 114 sonstigen Straftaten (z.B. Sachbeschädigung, Beleidigung, Nötigung) und 15 Gewaltdelikten zusammen.
Insgesamt konnten 254 der 405 Taten geklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 62,7 Prozent.
Eine leichte Zunahme ist bei den Straftaten des linksextremistischen Spektrums auf insgesamt 50 Delikte zu verzeichnen (6 Fälle/+13,6 Prozent). Im Einzelnen setzt sich diese Summe aus 5 Propagandadelikten, 4 Gewaltdelikten und 41 sonstigen Delikten (davon 22 Sachbeschädigungen) zusammen. Die Aufklärungsquote liegt bei 42 Prozent (21 Fälle).
Spektakuläre Fälle
Im vergangenem Jahr war der Aufsehen erregendste Fall das Tötungsdelikt einer 21jährigen Studentin in Passau (
wir berichteten). Das Opfer wurde in ihrer Wohnung tot in der Badewanne mit zahlreichen Stichverletzungen im Bauch-, Brust- und Halsbereich aufgefunden. Zwei Bekannte der jungen Frau stachen mit einem Küchenmesser auf sie ein und flüchteten anschließend ins europäische Ausland. In Spanien konnten die 19- und 29-jährigen Männer schließlich festgenommen werden. Zwischenzeitlich wurden die Täter vom Landgericht Passau zu einer neuneinhalbjährigen Jugendstrafe bzw. zu lebenslanger Haft verurteilt.
27.02.08
Zwei Drittel sind online
NEUMARKT. Zwei Drittel aller Bürger sind inzwischen online - und
neumarktonline zählt im Durchschnitt über 100.000 Zugriffe täglich.
Nach den Ergebnissen der europaweiten Erhebung "Private Haushalte in der Informationsgesellschaft"
verfügten 74,3 Prozent der bayerischen Haushalte über einen PC. Wie das Bayerische
Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, hatten 90,1 Prozent dieser
Haushalte - dies entspricht 66,9 Prozent aller bayerischen Haushalte - Zugang zum Internet.
59,3 Prozent aller Befragten, die im ersten Quartal 2007 im Internet surften, waren täglich oder
fast täglich online, wobei Männer häufiger im Netz unterwegs waren als Frauen.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung mitteilt, haben sich in Bayern 2007
auf freiwilliger Basis rund 3400 Personen im Alter von zehn Jahren und älter in 1 600 Haushalten an der
europaweiten Erhebung "Private Haushalte in der Informationsgesellschaft" beteiligt.
Etwa die Hälfte der Männer und Jungen surfte täglich oder fast täglich, bei Frauen und Mädchen betrug der entsprechende
Anteil rund 34,9 Prozent. Während etwa 19,7 Prozent der Männer noch nie das Internet genutzt hatten,
lag der Anteil der Frauen bei rund 28,2 Prozent. Diese Unterschiede sind in fast allen Altersgruppen
sichtbar, jedoch bei den höheren Altersgruppen sehr viel deutlicher.
Rund 81,8 Prozent der Frauen im
Alter von 65 oder mehr Jahren waren noch nie mit dem Internet in Berührung gekommen, in der Altersgruppe
45 bis 64 Jahren sind dies 28,6 Prozent. Bei den Männern dieser Altersgruppen lagen die entsprechenden
Anteile bei 68,1 bzw. bei 21,9 Prozent.
22.02.08
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