Statistiken aus Bayern

Mehr Gewaltdelikte

NEUMARKT. Während im Bereich Neumarkt die Kriminalitätsrate im letzten Jahr sank (wir berichteten), gab es im südlichen Landkreis steigende Zahlen.

Man zählte zwar weniger Diebstähle, aber dafür mehr Gewaltdelikte, sagten der Parsberger Polizei-Chef Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter, und sein Stellvertreter, Polizeihauptkommissar Josef Meier bei der Vorstellung der Krinminalitätsstatistik am Dienstag.

Nach einem leichten Rückgang der registrierten Straftaten des letzten Jahres um 4,7 Prozent stieg die Gesamtzahl der Delikte im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Parsberg im Berichtszeitraum 2009 um 6,9 Prozent, d.h. 58 Fälle auf effektiv 893 (835) Fälle. Die gestiegenen Kriminalitätszahlen lägen eigentlich noch höher: Die Tatortzuständigkeitsstatistik weist nämlich einen um noch 50 Fälle höheren Wert aus. Dies liegt daran, dass 2009 (statistik-technisch) erstmals die im hiesigen Bereich von der Bundespolizei bearbeiteten Delikte (zum Beispiel im Bereich der Bahnanlagen) in die örtliche, polizeiliche Kriminalstatistik einfließen.

Zahlenmäßig bemerkbar macht sich zwischenzeitlich auch die Tätigkeit des im März 2009 eingesetzten Verbindungsbeamten zur Militärpolizeidienststelle auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels, hieß es. Der Beamte der Parsberger Polizei wickelt in seiner dortigen "Polizeiaußenstelle" eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren und Vernehmungen mit US-Bezug ab. US-Bürger nutzen diese Einrichtung immer mehr, woraus natürlich eine steigende Anzahl von Anzeigen resultiert.

Im Ergebnis stehen für den Zuständigkeitsbereich der Inspektion Parsberg (inklusive Sachbearbeitungen Autobahnpolizei Parsberg, Kripo Regensburg, Bundespolizei) insgesamt 943 Kriminaldelikte zu Buche. Diese Zahl bewegt sich aber klar in der Bandbreite der letzten Jahre.

Insgesamt ergibt sich für den Gesamtbereich der Inspektion Parsberg eine "Häufigkeitsziffer" (HZ) von 28 Delikten auf 1000 Einwohner. Im Vergleich dazu liegt die Häufigkeitsziffer im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz bei 46 und Bayern weit bei 50.

Von den 943 Straftaten konnten 657 (550; in Klammern jeweils die Vergleichszahlen des Vorjahres 2008) Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt damit bei 69,7 Prozent (65,9), was einer Verbesserung von 3,8 Prozent entspricht und deutlich den gesamtbayerischen Wert von 63,9 Prozent übertrifft.

Zu den geklärten 657 Delikten wurden 550 (471) Tatverdächtige ermittelt. Diese sind folgenden Personengruppen zuzuordnen: Jeder fünfte Tatverdächtige stand zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss, im Bereich der Gewalt- (Körperverletzungs-) und Straßenkriminalität waren gut 50 Prozent, also jeder zweite der Tatverdächtigen alkoholisiert.

Wenngleich der Bereich der Diebstahlskriminalität nach wie vor mit 25,9 Prozent größten Anteil an der Gesamtkriminalität darstellt, konnte insgesamt ein erfreulicher Rückgang dieser Delikte registriert werden: 244 (267) Fälle (= -8,6 Prozent). Kontrolldelikte wie Ladendiebstahl sind allerdings ausgenommen: hier gab es eine Steigerung um 24 Fälle auf 51 Delikte. Der erhöhte Einsatz von Ladendetektiven zeigt entsprechende Wirkung, hieß es.

Im Bereich der Rauschgiftdelikte blieb die Anzahl der Delikte nahezu unverändert bei 27 (29) Straftaten. Erfreulicherweise halbierte sich im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung die Anzahl der Delikte von 18 im Jahr 2007 auf 9 im Jahr 2008 und auf 5 im Jahr 2009.

Auffällige Steigerungen waren insbesondere in drei Bereichen festzustellen: Und so schaut es in den einzelnen Gemeinden des südlichen Landkreises aus:

Delikte
2009
HZ
2009
Delikte
2008
HZ
2008
Rückgang:
Dietfurt 124 20 129 21
Velburg 205 39 261 49
Steigerung:
Lupburg 37 15 30 12
Breitenbrunn 43 12 22 6
Hohenfels 88 40 81 37
Seubersdorf 100 19 76 14
Parsberg 345 52 248 38


Im überörtlichen Vergleich und insbesondere unter Betrachtung der absoluten Fallzahlen ist die Sicherheitslage für die Bürger im südlichen Landkreis "recht zufriedenstellend und gefestigt einzustufen", hieß es von der Polizei. Sicherlich erfordere die Situation im Bereich der Gewaltkriminalität weitere Anstrengungen. So sei ein konsequentes Zusammenwirken von Sicherheitsbehörden und Veranstaltern erforderlich, um den Entwicklungen in Bezug auf Aggressionen in der Öffentlichkeit und des oft ursächlichen Alkoholmissbrauchs entgegenzuwirken. Zielführend seien hier beispielsweise eindeutig bestimmte Auflagenbescheide der Gemeinden an die Veranstalter und deren konsequente Umsetzung.

Die hohe Aufklärungsquote von 69,7 Prozent drückt auch aus, dass viele Straftaten durch konkrete Hinweise aus der Bevölkerung geklärt werden konnten, hieß es. Dafür bedankte sich ihre Polizei. "Bitte denken sie daran: Jeder kann unvermittelt Opfer einer Straftat werden und ist dann froh, wenn er von einem couragierten Mitbürger vor Ort direkte Hilfe erfährt oder die aufmerksame Beobachtung eines Zeugen zur Ermittlung des Täters führt", sagte Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter.

Der Parsberger Polizei-Chef weiter: "Scheuen Sie sich nicht, in Notfällen die 110 zu wählen. Sie werden seit Januar 2009 jetzt mit der Einsatzzentrale Oberpfalz verbunden, die die Einsätze disponiert. Zu Ihnen kommt dann nach wie vor die Streife der Polizeiinspektion Parsberg. Sie können sich natürlich auch direkt an die Parsberger Dienststelle wenden - 09492/9411-0.
06.04.10

Weniger Kriminalität


Die Zahl der Straftaten insgesamt im Laufe der letzten zehn Jahre im Landkreis Neumarkt

Zahlen aus dem Gesamt-Landkreis:





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NEUMARKT. Während die Kriminalität im Landkreis leicht stieg, ging sie im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt sogar etwas zurück.

Der von der Neumarkter Inspektion betreute nördliche Teil des Landkreises liegt damit im bayernweiten Trend (wir berichteten). Die negativen Zahlen für den Gesamt-Landkreis müssen also aus dem Süden des Landkreises beeinflußt worden sein. Der Neumarkter Polizei-Chef Polizeioberrad Helmut Lukas stellte am Donnerstag die neuesten Zahlen vor.

Die Polizeiinspektion Neumarkt betreut einen Bereich von 740 Quadratkilometern, in dem etwa 97 500 Einwohner leben. Etwa 3,9 Prozent sind Ausländer. Im Jahre 2009 wurden im Inspektionsbereich 3611 Straftaten bearbeitet, was einen Rückgang um 24 Straftaten (-0,7 Prozent) bedeutet. Die Aufklärungsquote konnte gemessen mit dem Jahre 2008 auf 57,7 Prozent (+1,3 Prozent) erhöht werden.

Die Zahl der Straftaten ist in Bayern mit 50,73 Straftaten je 1000 Einwohner auf dem niedrigsten Stand seit 1992. Im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt beträgt die Häufigkeitszahl 37,1 Straftaten pro 1000 Einwohner. Im Bereich des Stadtgebietes Neumarkt (39 246 Einwohner) liegt mit 60 Straftaten pro 1000 Einwohner der Spitzenwert im Inspektionsbereich. Im 10-Jahres-Vergleich der Straftaten ist nach dem Jahre 2007 (3499 Straftaten) die Straftatenanzahl mit 3611 der zweitniedrigste Wert gegeben.

Im Bereich der Gewaltkriminalität (wie Vergewaltigung, Raubdelikte, schwere und gefährliche Körperverletzungen usw.) wurden 85 Fälle gezählt. Dies entspricht einem Rückgang um 8,6 Prozent, verglichen mit dem Jahre 2008. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind mit 23 Fällen nahezu gleichbleibend zum Vorjahr (24 Fälle). Der sexuelle Missbrauch von Kindern wurde in 4 Fällen (8 Fälle in 2008) und die Vergewaltigung in 2 Fällen (3 Fälle in 2008) erfasst.

Die Diebstahlskriminalität hatte im Jahre 2008 noch 40,8 Prozent Anteil an der Gesamtkriminalität der Inspektion eingenommen. Dieser Anteil sank im Jahre 2009 auf 37,6 Prozent, was 1358 Fälle gegenüber von 1484 Fällen im Jahre 2008 entspricht.

Besonders hervorzuheben ist hier der starke Rückgang beim Diebstahl unter erschwerten Umständen (Einbrüche) von 614 Fällen auf 478 Fälle im Jahre 2009 (-22,1 Prozent). Andererseits steht diesem Rückgang ein leichter Anstieg beim einfachen Diebstahl von 870 auf 880 Fälle im Jahre 2009 gegenüber. Auffallend ist die deutlich gestiegene Zahl der Ladendiebstähle von 202 auf 276 Fälle (+36,6 Prozent), was im Regelfall mit erhöhter Aufmerksamkeit des Geschäftspersonals bzw. dem Einsatz von Ladendetektiven zu tun hat.

Im Jahre 2008 wurden noch 30 Autos im Dienstbereich entwendet, diese Zahl konnte im Jahre 2009 nahezu halbiert werden und es wurden 18 Fälle von Kfz-Diebstahl gemeldet.

Eine starke Polizeipräsenz und die Präventionsarbeit auf allen Ebenen, die nicht unmittelbar gemessen werden kann, zahlt sich dennoch bei der Auswertung der Kriminalstatistik aus, hieß es am Donnerstag. So ging im Jahre 2009 die Straßenkriminalität (alle Delikte, die im öffentlichen Raum anfallen) von 1158 Fällen im Jahre 2008 auf 997 Fälle (-13,9 Prozent) zurück. Dieses erfreuliche Ergebnis ist einerseits auf den Rückgang von Fahrraddiebstählen um 26,1 Prozent (von 345 auf 255 Fälle) und den Rückgang bei den Kfz-Delikten (Diebstahl von, aus, an Kfz und Krafträdern) um 14,1 Prozent (von 227 auf 195 Fälle) zurückzuführen. Zahlreiche Fahrradkontrollen durch die eingesetzten Streifen, aber auch die Prägeaktionen von nahezu 750 Fahrrädern zeigen hier Wirkung.

In diesem Jahr wird die Polizeiinspektion Neumarkt die Prägeaktion von Fahrrädern auf die Gemeinden Postbauer-Heng und Berg ausdehnen. Die Termine werden rechtzeitig veröffentlicht.

Die Rauschgiftkriminalität stellt in der Öffentlichkeit ein nicht alltägliches Delikt dar. Die Entwicklung dieser Deliktsform ist von der Entdeckung und somit von der Kontrolle durch Polizeibeamte abhängig. Im Jahre 2009 wurden 179 Delikte (158 Delikte in 2008) bearbeitet. 31 Personen wurden hierbei festgenommen und gegen 7 Personen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch den Ermittlungsrichter Untersuchungshaft angeordnet. Insgesamt mussten 45 Personen, 33 Wohnungen und 56 Sachen, wie Fahrzeuge, durchsucht werden.

Bei der Gesamtzahl von 3611 Straftaten konnten 2083 geklärt werden, wobei 1637 Tatverdächtige ermittelt wurden. Diese gliedern sich in 1210 männliche (73,9 Prozent) und 427 weibliche Tatverdächtige (26,1 Prozent).

Nach Personengruppen betrachtet, gliedern sich die Tatverdächtigen in 81 Kinder (4,9 Prozent), 242 Jugendlichen (14,8 Prozent), 222 Heranwachsenden (13,6 Prozent) und 1092 Erwachsenen (66,7 Prozent). Kind ist, wer bei der Tatausführung noch nicht 14 Jahre alt war, als Jugendliche werden Personen bezeichnet, die 14 aber noch nicht 18 Jahre alt sind, als Heranwachsende gelten die 18 aber noch nicht 21 Jahre alt sind und alle weiteren Personen werden als Erwachsene bezeichnet.

Bei den tatverdächtigen Kindern ist ein gleicher Anteil wie im Vorjahr 2008 vorhanden. Bei den Jugendlichen ist ein Rückgang von 16,6 auf 14,8 Prozent zu verzeichnen, bei den Heranwachsenden ein leichter Anstieg von 13,5 auf 13,6 Prozent und im Bereich der Erwachsenen ist ein Anstieg von 65,4 auf 66,7 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen festzustellen.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug mit 256 Personen 15,6 Prozent. Dabei ist aber zu beachten, dass Täter ohne festen Wohnsitz im Inland zu den nichtdeutschen Tatverdächtigen gerechnet werden. Vergleicht man allerdings ausländische Mitbürger, die ihren Wohnsitz im Inspektionsbereich haben, so ist keine höhere Kriminalität festzustellen. Von den 1637 ermittelten Tatverdächtigen wohnten 936 zum Zeitpunkt der Tatausführung in der Tatortgemeinde.

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind mit 33,2 Prozent als ermittelte Tatverdächtige an Straftaten beteiligt, was einen überdurchschnittlichen Wert in der Oberpfalz (26 Prozent) bedeutet.

Bei der Begehung der Straftaten spielt oftmals auch Alkohol eine Rolle. Bei 347 Straftaten wurde bei den ermittelten Tatverdächtigen Alkoholeinfluss festgestellt (16,6 Prozent). Nimmt man zu den Straftaten noch weitere Vorfälle außerhalb des Anzeigenbereiches hinzu, so erhöht sich der Anteil auf nahezu 20 Prozent.



Auch im Bereich der Prävention war die Polizeiinspektion Neumarkt im Jahre 2009 nicht untätig. Bei 55 Vorträgen und Unterrichten konnten etwa 2100 Teilnehmer erreicht werden. Neben der Teilnahme am Kinderbürgerfest oder Info-Ständen wurden auch in vielen Gemeinden Bürgergespräche durchgeführt. Allerdings war bei diesen Bürgergesprächen meist nur ein geringer Zulauf zu verzeichnen.
25.03.10

Mehr Unfälle - weniger Tote


Bei diesem Unfall bei Deining starb im September ein junger
Mann.
NEUMARKT. Im Raum Neumarkt gab es im letzten Jahr fünf tödliche Unfälle - so wenige wie nie. Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg dagegen leicht an.

Diese Zahlen gab am Freitag der Chef der Neumarkter Polizei, Polizeioberrat Helmut Lukas, bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik bekannt.

Es fällt schwer, angesichts von fünf toten Menschen das Wörtchen "nur" zu benutzen. Dennoch: die Zahl der tödlich Verunglückten hat einen historischen Tiefstand erreicht. In den zwei Jahren zuvor lag die Zahl der Todesopfer noch bei sechs, vor zehn Jahren waren aber 15, 16 oder gar 17 Verkehrstote pro Jahr (zum Beispiel im Jahr 2001) keine Seltenheit.

Bereits vor einigen Tagen stellte die Polizeiinspektion Parsberg ihre Verkehrsstatistik für den südlichen Landkreis vor: hier hat sich die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle auf vier verdoppelt (wir berichteten).

Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt stieg im letzten Jahr von 2204 auf 2240 leicht an. Verletzt wurden dabei 552 Menschen - deutlich mehr als im Jahr zuvor (496).

Entgegen dem Eindruck als Zeitungsleser ist die Zahl der Unfallfluchten im letzten Jahr auf 235 Fälle deutlich zurückgegangen. Vor zehn Jahren wurden hier zum Beispiel noch 339 Fälle gezählt.

Auch die Zahl der erwischten Schluckspechte am Steuer und die Zahl der Alkoholunfälle sind gesunken: 2009 wurden nur noch 33 Alkoholunfälle gezählt; ein Jahr zuvor waren es noch 43. Tote gab es bei diesen Unfällen im letzten Jahr glücklicherweise nicht.

Trunkenheitsfahrten ohne Unfallfolgen gab es 118, deutlich weniger als im Jahr zuvor (168). Dafür stieg die Zahl der Fälle, in denen sich die Polizeisten als Freunde und Helfer darstellen konnten: in 45 Fällen (2008: 35) nahmen sie betrunkenen Autofahrern die Schlüssel weg, bevor sie sich hinters Steuer klemmen konnten.

Die meisten Unfälle gab es natürlich in der Stadt Neumarkt; allerdings wurde innerhalb der Stadtgrenzen im letzten Jahr kein einziger tödlicher Unfall gezählt - hier ist die Stadt Freystadt trauriger Spitzenreiter im Landkreis. Weitere tödliche Unfälle ereigeneten sich in den Gemeinden Deining und Pyrbaum:
26.02.10

Vier tödliche Unfälle


Die Zahl der tödlichen Unfälle stieg im südlichen Landkreis an.
Foto:Polizei
NEUMARKT. Die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen im südlichen Landkreis Neumarkt hat sich im letzten Jahr von zwei auf vier verdoppelt. Das überschattetet die Präsentation der Verkehrsstatistik bei der Polizei Parsberg. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg nur leicht an.

Das Verkehrsgeschehen auf der Autobahn wird dabei nicht mitgezähtl, weil dieses Gebiet von der Autobahnpolizei bearbeitet wird. So stieg die Gesamtzahl der von den Beamten der Polizeiinspektion Parsberg bearbeiteten Verkehrsunfällen im Jahr 2009 um 2,0 Prozent auf 854 (837; in Klammern jeweils die Vergleichszahlen des Vorjahres 2008)Unfälle leicht an.

Das Unfallgeschehen gliedert sich in: 99 (95) Unfälle mit Personenschäden, 125 (101) Unfälle mit schwerwiegenden Sachschäden und 630 (641) sogenannte Kleinunfälle, hier insbesondere Wildunfälle.

Allerdings gab es vier (zwei) tödlich verletzte Unfallopfer sowie 138 (137) verletzte Personen zu beklagen, sagte Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik.

Aufruf der Polizei

NEUMARKT. Mit diesem Aufruf wendet sich die Polizei direkt an die Bevölkerung:

Ihre Polizeiinspektion Parsberg bittet sie als Verkehrsteilnehmer: Bewegen sie sich rücksichtsvoll und mit dem erforderlichen Verantwortungsbewusstsein im Straßenverkehr. Das kleinste Fehlverhalten kann zu dramatischen Folgen führen, die oft ein Leben lang nicht zu bewältigen sind.

Wenn sie als Unbeteiligter einen eigensüchtigen Unfallflüchtigen beobachten, scheuen sie nicht vor einer Aussage bei der Polizei zurück. Vielleicht sind sie ja der nächste Geschädigte.
Die Zahl der angezeigten Fälle von Unfallflucht nahm nochmals auf insgesamt 70 (54) zu, wobei ein verstärktes Anzeigeverhalten der Geschädigten, aber auch eine offensichtlich zunehmende Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit der Unfallverursacher festzustellen ist. Dank guter ("aber noch ausbaufähiger") Hinweislage gelang es, knapp 42 Prozent der Delikte zu klären.

Es entstand bei allen registrierten Verkehrsunfällen ein statistischer Gesamtschaden von rund 719 000 Euro (747 000 Euro). Erfahrungsgemäß sind die von den Versicherungen zu leistenden Summen allerdings um ein Vielfaches höher. Dem angeführten reinen Sachschaden müssen Posten wie Krankenhauskosten, Aufwendungen für Operationen und Nachsorgemaßnahmen, Abfindungen für bleibende Schäden, Nutzungsausfall, Mietwagen oder Arbeitsausfall hinzugerechnet werden, weshalb der gesamtwirtschaftliche Schaden deutlich höher liegen dürfte.

Die Unfallzahlen bezogen auf Gemeindegebiete: Die zentrale Unfallursache, oftmals mit den schwersten Folgen, ist nach wie vor die "nicht angepasste Geschwindigkeit" in 84 (70) Unfallgeschehen. Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren rage hier negativ heraus. "Falsche Straßenbenutzung" (Rechtsfahrgebot) ist als weitere Schwerpunktursache zu nennen, sagte Gotteswinter. In zwei Unfallgeschehen führte diese Fehlverhalten zum Tod von Fahrzeuginsassen: Obgleich bei entsprechenden Präventivkontrollmaßnahmen insgesamt 42 Fahrer wegen ihrer Alkoholisierung oder Drogenbeeinflussung "aus dem Verkehr gezogen" wurden, verursachten insgesamt zwölf (zwölf) Verkehrsteilnehmer sogenannte Alkoholunfälle mit zum Teil schwerwiegenden Folgen.

Positiv anzumerken ist das Erfolgsmodell "Begleitetes Fahren mit 17 Jahren", sagte Peter Gotteswinter. Wegen der gesammelten Fahrpraxis unter Aufsicht einer vertrauten Begleitperson würden sich diese Fahranfänger deutlich positiv gegenüber den sonstigen Fahranfängern abheben, die überproportional häufig an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind.

Um dem auch überregional erkennbaren Trend zu steigenden Geschwindigkeitsunfallzahlen zu begegnen, werden die polizeilichen Kontrollen und Messungen ebenso intensiviert wie die laufenden Alkoholkontrollen, hieß es.

(Die Verkehrsstatistik für den nördlichen Teil des Landkreises einschließlich der Stadt Neumarkt wird voraussichtlich am Freitag nächster Woche bei der Neumarkter Polizei vorgestellt).
20.02.10


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Berg im Internet - die Lokalausgabe der Internet-Tageszeitung neumarktonline. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Berg im Internet
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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