Statistiken aus Bayern

Über dem Durchschnitt


Mit einem Wert von 9,98 liegt der Landkreis Neumarkt knapp
über dem Durchschnitt.
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Grafik: IHK
NEUMARKT. Pro 1000 Einwohner wurden im letzten Jahr im Landkreis Neumarkt genau 9,98 Firmen gegründet. Damit liegt man in der Oberpfalz nur geringfügig über dem Durchschnitt bei der "Gründungsintensität".

Viele der Gründer haben dabei die hochgelobte "Unternehmer-Schule" des Landratsamtes besucht oder ähnliche Hilfen in Anspruch genommen. 80 Prozent der durch die IHK beratenen Gründer gaben an, zusätzlich von anderen Stellen Rat eingeholt zu haben.

Das neu erschienene Gründungsbarometer 2009/2010 der IHK Regensburg für die Oberpfalz und Kelheim bestätigt angeblich ein gutes Klima für Start-ups: Rund 11.850 Unternehmen wurden 2009 im IHK-Bezirk gegründet, damit stieg die Zahl der Gewerbeanmeldungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent. Auch 2010 setzte sich dieser Trend fort. Meist sind es Dienstleister und Händler, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagten.

Gründung sei aber auch ein Schritt, der Mut brauche, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes: Noch immer würden sich zu viele Menschen aus Angst vor dem Scheitern gegen eine Unternehmensgründung entscheiden. Dabei brauche Deutschland mehr denn je mutige und kreative Unternehmer als Motor für Wachstum und Fortschritt.

neumarktonline-Leser können sich die Broschüre "Gründungsbarometer" hier herunterladen (PDF, 472 kb)
04.11.10

Schlechte Getreideernte

NEUMARKT. Wegen des langen Winters, des nasskalten Frühjahrs, der extremen Hitze und Trockenheit im Juli sowie einer Verringerung der Anbaufläche um fast fünf Prozent wird es 2010 in Bayern voraussichtlich eine Getreideernte (ohne Körnermais) von nur 6,4 Millionen Tonnen geben.

Dies sind gut sieben Prozent weniger als der langjährige Durchschnitt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, ist diese Hochrechnung noch mit einer größeren Unsicherheit behaftet, da aufgrund des bisher sehr niederschlagsreichen Augusts bis zuletzt noch ein beachtlicher Anteil des Getreides auf den Feldern stand.

Als Durchschnittsertrag werden 60,2 Dezitonnen je Hektar erwartet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um knapp fünf Prozent, gegenüber dem langjährigen Durchschnitt ein Minus von gut vier Prozent.

Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais) verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2010 gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent oder 54.400 Hektar auf 1,06 Millionen Hektar.

Die Flächenminderung betraf sowohl das Winter- als auch das Sommergetreide. Die Anbaufläche des ertragreicheren Wintergetreides sank binnen Jahresfrist um 33.400 oder 3,5 Prozent auf 911.100 Hektar, was im Wesentlichen auf der Flächenreduktion bei Wintergerste um 20.000 Hektar (-7,0 Prozent) und Winterweizen um 10.900 Hektar (-2,0 Prozent) beruht.

Die Sommergetreidefläche verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr um 20.900 Hektar oder 12,3 Prozent auf 149 300 Hektar. Ausschlaggebend hierfür war der erneute starke Rückgang der überwiegend als Braugerste verwendeten Sommergerste um gut 20.000 Hektar oder 16,2 Prozent auf den bisherigen Tiefststand von 104.700 Hektar.

Die Aussaat von Wintergetreide im Herbst 2009 konnte rechtzeitig erfolgen. Auf einen langen Winter folgte ein niederschlagsreiches und viel zu kühles Frühjahr, wodurch sich die Entwicklung beim Wintergetreide erheblich verzögerte.

Konnte der Wachstumsrückstand durch die ab der letzten Juni-Dekade einsetzende warme Witterung zum Teil aufgeholt werden, führte der trockene und heiße Juli mancherorts zu erheblichen Trockenschäden. Insbesondere im Norden Bayerns führten Trockenheit und Hitze bei einigen Getreidekulturen zur Notreife und folglich zu erheblichen Ertragsausfällen.

Die einmonatige Hitzephase wurde Ende Juli durch wechselhaftes Wetter mit vielen Niederschlägen, Gewittern und teilweise Unwettern abgelöst, so dass die Ernte meist später als in den vergangenen Jahren startete und witterungsbedingt immer wieder unterbrochen werden muss.

Durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse wird es bei der diesjährigen Ernte zu erheblichen quantitativen und qualitativen Einbußen kommen. Wegen der ausgeprägten Ernteverzögerung stand bis zuletzt noch ein beachtlicher Teil des Getreides auf den Feldern. Daher ist die diesjährige Hochrechnung noch mit einer größeren Unsicherheit behaftet.

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung" in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter wird in Bayern beim Getreide (ohne Körnermais) mit einem Durch- schnittsertrag von 60,2 Dezitonnen je Hektar gerechnet. Dies sind knapp fünf Prozent weniger als im Vorjahr (63,3 Dezitonnen je Hektar) und gut vier Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2009 (62,8 Dezitonnen je Hektar).

Durch die Ertragseinbußen und die Verringerung der Anbaufläche um fast fünf Prozent kann in diesem Jahr nur mit einer unterdurchschnittlichen Getreideernte (ohne Körnermais) von rund 6,4 Millionen Tonnen gerechnet werden. Dies sind knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahr (7,1 Millionen Tonnen) und gut sieben Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre (6,9 Millionen Tonnen).
24.08.10

Weniger Sterbefälle

NEUMARKT. Als einzigem Regierungsbezirk Bayerns ging in der Oberpfalz im letzten Jahr die Zahl der Sterbefälle leicht zurück.

Im Jahr 2009 wurden in der Oberpfalz 11.064 Sterbefälle gezählt, das sind 0,6 Prozent weniger als im Jahr 2008 (11.134). Freilich ist aber auch in der Oberpfalz der "Sterbeüberschuß" erheblich: Es starben fast 2500 Menschen mehr, als im gleichen Zeitraum geboren wurden. Zumal wie in ganz Bayern auch in der Oberpfalz im letzten Jahr die Geburtenzahl um 2 Prozent zurückging: von 8.644 auf 8.467.

Das Jahr 2009 war von einem leichten Anstieg der Heiratszahlen sowie von einem merklichen Rückgang der Geburten bei gleichzeitig etwas höheren Sterbefallzahlen geprägt. Nach Mitteilung des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung haben im letzten Jahr 58 812 Paare geheiratet, gegenüber 58 300 Ehepaaren im Jahr 2008 (+0,9 Prozent). Die Zahl der Neugeborenen ging 2009 um 2,4 Prozent oder um 2588 auf 103.710 Babys zurück, gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Sterbefälle um 1,1 Prozent oder um 1385 auf 122.494 Gestorbene. Damit ergab sich für die natürliche Bevölkerungsbilanz im Freistaat ein erneut angewachsenes Geburtendefizit von nunmehr -18.784 Personen.

Im letzten Jahr wurden 58 812 Ehen vor bayerischen Standesämtern geschlossen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung waren das rund 0,9 Prozent mehr (+512) als noch im Jahr davor. In den zwölf Monaten des Jahres 2009 fanden die meisten Trauungen nicht im "Wonnemonat" Mai (6 741) sondern mit 7 559 im September statt.

Ein möglicher Grund dafür war das bei vielen Paaren offenbar sehr beliebte "magische" Datum 9.9.2009. Mit 1856 standesamtlichen Eheschließungen gab es an diesem Tag – einem Mittwoch – die höchste Eheschließungszahl pro Tag im Jahr 2009.

Insgesamt kamen im letzten Jahr in Bayern 103 710 Babys lebend zur Welt, davon waren 50.398 Mädchen und 53.312 Jungen. Im Vergleich zum Vorjahr 2008 nahm die Zahl der Geburten damit um 2588 oder 2,4 Prozent ab.

Eine deutlich stärkere Abnahme als im Gesamttrend war bei der Zahl der in einer Ehe geborenen Kinder festzustellen. So wurden im Jahr 2009 knapp 77 700 Kinder von verheirateten Eltern geboren, rund 2,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Demgegenüber hat sich die Zahl der von nicht verheirateten Müttern geborenen Kinder gegenüber dem Jahr 2008 nur um 0,1 Prozent auf rund 26 000 verringert. Im letzten Jahr erreichte der Anteil der in einer nichtehelichen Familie zur Welt gekommenen Kinder mit 25,1 Prozent seinen höchsten Wert seit 1950.

Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich dieser Anteil mehr als verdreifacht. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass mittlerweile etwa 47 Prozent der von nicht verheirateten Müttern geborenen Kinder, durch eine spätere Heirat der Eltern, in eine Ehepaarfamilie hineinwachsen.

Wegen des Geburtenrückgangs von 2,4 Prozent auf 103.710 Babys und eines Anstiegs der Zahl der Gestorbenen um 1,1 Prozent auf 122.494 Personen ergab sich für die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Lebendgeborene minus Gestorbene) erneut ein negatives Ergebnis. Dabei stieg das Geburtendefizit von -14.811 im Jahr 2008 auf -18.784 Personen im Jahr 2009.

Im Vergleich der Regierungsbezirke konnte im letzten Jahr erneut lediglich Oberbayern noch einen geringfügigen Geburtenüberschuss von 1 647 Personen verzeichnen. Für die übrigen Regierungsbezirke ergaben sich wieder, zum Teil deutlich gestiegene Sterbefallüberschüsse.
03.08.10

Mehr Autobahn-Unfälle


Aus diesem quer auf der Autobahn stehenden Auto stiegen vier nervenstarke Frauen aus - Sekunden bevor ein anderer Wagen mit hoher Geschwindigkeit dagegen prallte.
Foto:Polizei
NEUMARKT. Auf der Autobahn A3 hat im Raum Neumarkt die Zahl der Unfälle im letzten Jahr um 15 Prozent zugenommen. Zwei Menschen starben.

Im Jahre 2009 wurden auf dem 50 Kilometer langen Autobahnabschnitt zwischen Oberölsbach und Laaber 391 Verkehrsunfälle bearbeitet, sagte am Montag Polizeihauptkommissar Jakob Wittmann, der Leiter der Autobahnpolizei Parsberg. Trotz einer stetigen Zunahme des Verkehrsaufkommens können die Unfallzahlen im Zehn-Jahres-Vergleich insgesamt gesehen wieder als "stabil" bezeichnet werden.

Im Vergleich zum Jahr 2008, in dem nur 338 Verkehrsunfälle aufgenommen werden mussten, liegt eine Zunahme des Unfallaufkommens um 15 Prozent vor. Das Jahr 2008 ist als Ausnahme zu sehen, sagte Wittmann. Beim langfristigen Vergleich pendelt sich das jährliche Unfallaufkommen bei 400 Unfällen ein.

Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf Höhe der Anschlussstelle Neumarkt liegt bei etwa 36.000 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen. Der Anteil des Schwerverkehrs beträgt rund 9500 Fahrzeugen.

Bei 40 Verkehrsunfällen entstand Personenschaden (fünf weniger als 2008), dabei wurden zwei Personen getötet und 64 verletzt. Im Jahr 2008 verzeichnete die Autobahnpolizeistation Parsberg überhaupt keine Verkehrstoten.

Ein Schwerpunkt im Unfallaufkommen sind die sogenannten Kleinunfälle. Diese betrugen im letzten Jahr 270 - 59 mehr als 2008. Dieser Anstieg um 28 Prozent liegt auch darin begründet, dass zwischen Parsberg und Velburg das ganze Jahr Baustellenbetrieb herrschte. Der Begriff "Kleinunfall" ist übrigens unabhängig von dem entstandenen Sachschaden zu sehen.

Der Gesamtsachschaden bei den bearbeiteten Unfällen betrug im Jahr 2009 insgesamt 627.000 Euro

Die Hauptunfallursache sind Fehler beim Überholen. Es mussten deshalb 76 Unfälle bearbeitet werden. Überwiegend ereigneten sich diese Unfälle beim Einfahren oder Überholen im beengten Baustellenbereich. Eine weitere Hauptunfallursache ist die nicht angepasste Geschwindigkeit bei widrigen Witterungs- und Straßenverhältnissen, insbesondere bei schneebedeckter Fahrbahn. Hierbei mussten 33 Unfallverursacher mit Bußgeldern beanstandet werden.

An jedem dritten Unfall ist ein Ausländer beteiligt, an jedem vierten Unfall ein Lkw.
Verkehrsunfälle mit Alkoholbeeinflussung gab es vier; dabei wurden drei Personen verletzt.
Festgestellte Trunkenheitsfahrten ohne Unfallfolgen wurden 13 gezählt. Dabei betrug der höchste Wert eines 48jährigen Autofahrers 2,85 Promille.

Die positive Entwicklung bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden (Rückgang um 11 Prozent) ist auch so manchem glücklichen Umstand zu verdanken.
Beispielhaft führte Wittmann hier ein Verkehrsunfall vom 8.November an: Ein unbekannter Verkehrsteilnehmer hatte einen Kleidersack verloren, der vermutlich von einem Dachgepäckständer auf die Fahrbahn fiel. Eine 22jährige Autofahrerin aus Regensburg konnte mit ihrem Toyota Corolla der Tasche noch nach links ausweichen und stieß gegen die Mittelschutzplanke. Der Wagen schleuderte und blieb quer zur Fahrbahn stehen. Die 22jährige Pkw-Fahrerin sah noch im Fahrzeug sitzend Scheinwerfer auf sie zukommen. Sie und ihre drei Mitfahrerinnen im Alter von ebenfalls 22 und 23 Jahren verließen fluchtartig den Pkw und brachten sich zwischen den beiden Mittelschutzplanken in Sicherheit. Wenige Sekunden danach fuhr ein 3er BMW mit hoher Geschwindigkeit in den Toyota. Die vier jungen Frauen waren auf der Rückfahrt von einer Nürnberger Disco. Ihre blitzschnelle Reaktion war für sie lebensrettend.

Baustelle zwischen Parsberg und Velburg

Die Abwicklung der Baustellen zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Velburg stellt eine ständige Belastung für den Dienstbetrieb dar, sagte Wittmann. So stören neben zahlreichen Kleinunfällen auch liegengebliebene Pannenfahrzeuge den fließenden Verkehr und führen zu Rückstaus. Als ein Ereignis mit großer Auswirkung war die Reifenpanne eines Lkw am 20.Oktober um 2 Uhr im Baustellenbereich. Es bildete sich ein zehn Kilometer langer Rückstau. Um 5.10 Uhr bemerkte ein 31jähriger Pkw-Fahrer das Stauende bei Degerndorf zu spät und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in stehende Lkws. Während zwischenzeitlich der Pannen-Lkw in der Baustelle entfernt war, dauerten diese Bergungsarbeiten bis 9.30 Uhr. Am Ende dieses Staus kam es dann zwischen zwei Lkws bei Beratzhausen zum Auffahrunfall. Dabei wurde das Führerhaus eines Lkw abgerissen. Der Fahrer jedoch nur leicht verletzt.
So kann als Resümee festgestellt werden, dass die kleine Ursache "Pannen-Lkw" zu einem Sachschaden von 175 000 Euro und acht Stunden Stau führte.

Wittmann erinnerte auch an drei Vollsperren im November 2009, bei der wegen Ausbesserungsarbeiten an Fahrbahnschäden im Baustellenbereich der Verkehr jeweils während der Nacht an der Ausfahrt Parsberg ausgeleitet und über Hörmannsdorf zur Ausfahrt Velburg umgeleitet werden musste. Hier waren Beamte der Polizeiinspektion und der Autobahnpolizei Parsberg, Helfer des THW Parsberg und der Autobahnmeisterei Neumarkt zur Verkehrsabsicherung eingesetzt. Auch für das Jahr 2010 ist an der Schallermühlbrücke das ganze Jahr mit einem Baustellenbetrieb zu

Kontrollergebnisse und Schwerpunkte

Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf der Autobahn sind die täglichen Verkehrskontrollen und Streifen unabdingbare Grundlage, sagte Wittmann. Bei 15 320 geleisteten Außendienststunden wurden im vergangenen Jahr etwa 8900 Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei der Überwachung des Lkw-Verkehrs. 5110 Lkw-Fahrer wurden wieder überprüft. Jeder Dritte, genau 2209 Lkw-Fahrer und Fahrzeuge, mussten beanstandet werden. Die Palette von technischen Mängeln beginnt bei den abgefahrenen Reifen (34), ausgefallenen Bremsanlagen (39) bis hin zu Defekten an der Lenk- und Zugeinrichtungen (16). Auch die Sicherung der Ladung war ein Kontrollschwerpunkt.

2009 wurden im gesamten Schwerverkehrsbereich 241 Kraftfahrzeuge sichergestellt oder die Weiterfahrt wegen nicht eingehaltener Lenk- und Ruhezeiten unterbunden. 620 Kraftfahrer mussten wegen Verstößen nach den Sozialvorschriften angezeigt werden.

Ein Kontrollthema war im Jahr 2009 die Überwachung von Gefahrguttransporten. Hier wurden 35 Verstöße festgestellt.

Auch im Jahr 2009 wurden wieder die Reisebusse und ihre Fahrer in die Schwerverkehrskontrollen mit einbezogen. Bei 131 kontrollierten Reisebussen wurden 77 Beanstandungen, also jeder Zweite, festgestellt. 15 Busfahrer hatten die zulässigen Lenkzeiten überschritten, 38 Mal musste ein Bußgeld wegen Geschwindigkeitsverstößen ausgesprochen werden. Vier Busse wiesen erhebliche technische Mängel auf. Der Großteil der Beanstandungen liegt jedoch bei Omnibussen mit ausländischer Zulassung. Insgesamt wurden 819 Sicherheitsleistungen mit einer Summe von 153.500 Euro einbehalten.

Im vergangenen Jahr mussten wieder 40 (Vorjahr 58) Aggressionsdelikte im Straßenverkehr bearbeitet werden. Es handelt sich bei diesem rücksichtslosem Fahrverhalten insbesondere um Nötigungen (16) oder gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr (24). Neben der Geldstrafe bedeutet dies auch häufig den Entzug der Fahrerlaubnis. 42 Anzeigen mussten wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis erstattet werden.

Eigentumsdelikte

Im Bereich der Eigentumskriminalität mussten 55 Tankstellenbetrügereien sowie 35 Diebstahlsdelikte verfolgt werden, die in der Regel mit umfangreichen Auslandsermittlungen verbunden sind.

In der Nacht auf 11.November parkte auf den Lkw-Stellplätzen der Rastanlage Jura-West ein offener Sattelauflieger, der mit einem Schiff beladen war. Während der Fahrer in der Schlafkabine seine Ruhezeit einbrachte, entwendeten unbekannte Täter vom Tieflader zwei Auffahrrampen aus Aluminium. Die Auffahrrampen waren mit Spanngurten gesichert, die von den UT durchgeschnitten wurden. Der Schaden betrug rund 3500 Euro.

Fans wurden begleitet

Zu einer polizeilichen Aufgabe entwickelten sich reisende Fußballfans. Bei 16 Einsätzen mussten im Jahre 2009 wieder durchreisende Fans betreut werden. Die Rastanlage Jura ist eine gut angenommene Pausenstation, bei der sich die Fans aber nicht nur die Füße vertreten und Proviant besorgen, sondern auch zu Pöbeleien neigen und Diebstähle ausführen, hieß es. Durch frühzeitige Kontaktaufnahme mit den in die Rastanlage einfahrenden Bussen und Fans wurden die Aggressivitäten abgebaut und mögliche Straftaten verhindert.

Trotzdem kam es zu Diebstahlsdelikten. So waren am 30.November vier Fußballfans aus Zagreb nach Amsterdam unterwegs und legten an der Rastanlage Jura-Ost um 14.45 Uhr eine Pause ein. Während der Fahrer sein Fahrzeug betankte, gingen die drei Mitfahrer in den Tankshop und entwendeten ein Six-Pack, Schokolade und Toilettenartikel im Wert von 85 Euro. Die unbekannten Täter wurden zwar von der Videokamera erfasst, konnten aber letztendlich nicht ermittelt werden.

Lkw-Parkplatznot

Die bekannte Parkraumnot für Lkw-Fahrer entlang der A 3 zwischen Regensburg und Nürnberg ist weiterhin gegeben, sagte Wittmann. Aufgrund der Wirtschaftskrise war zwar über einige Monate hinweg ein Entspannung der Parksituation aufgrund des rückläufigen Verkehrsaufkommens zu verzeichnen. Das Lkw-Aufkommen habe aber seinen Stand von vor der Wirtschaftskrise schon wieder erreicht.

Insbesondere im Bereich der Rastanlage Jura werde jeder freie Platz zugestellt. Ein Zählergebnis: Wegen der überfüllten Rastanlagen weichen die Lkw-Fahrer auch auf das übrige Straßennetz und in die angrenzenden Gewerbegebiete aus. Dort hinterlassen sie oft Flurschäden und ihren Unrat. Auf der anderen Seite weiß aber die Polizei auch, daß die Lkw-Fahrer Standplätze benötigen, um die vorgeschriebenen Pausen einbringen zu können. Dies ist aber nicht nur ein Problem im Bereich der Autpbahnpolizei Parsberg, sondern ein überregionales Defizit, erklärte Wittmann. Bei steigenden Lkw-Verkehrsprognosen könnten hier nur bauliche Maßnahmen Abhilfe schaffen.
12.04.10


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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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